Küttigen
Küttigen sagt Nein zum Zukunftsraum Aarau

Küttigen will sich am Projekt «Zukunftsraum Aarau» nicht beteiligen. Die Gemeindeversammlung sprach sich mit 110 gegen 86 Stimmen dagegen aus. In der Diskussion beschworen FDP und SVP die Selbständigkeit der Gemeinde.

Hubert Keller
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Unter dem Dach des Türmlischulhauses, das saniert wird, werden die Kindergärten zusammengeführt.

Unter dem Dach des Türmlischulhauses, das saniert wird, werden die Kindergärten zusammengeführt.

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Im Gegensatz zu anderen Gemeinden im Planungsverband Region Aarau wollte der Gemeinderat zum Projekt «Zukunftsraum Aarau», mit dem die verstärkte Zusammenarbeit in der Region und eine allfällige Fusion geprüft werden, das Plazet der Gemeindeversammlung. Der benötigte Kredit von 12 000 Franken hätte auch über das Budget genehmigt werden können. Doch die Gemeindeversammlung lehnte nach einer unaufgeregten ruhigen Diskussion ab.

Auch der Gemeinderat hatte sich die Frage gestellt, ob die mit dem Projekt «Zukunftsraum Aarau» beabsichtigten Zielsetzungen nicht bereits mit dem Regionalen Entwicklungskonzept REK und der Neuausrichtung des Planungsverbandes Region Aarau PRA erreicht werden können. Dennoch unterstützte der Gemeinderat die Weiterführung des Projekts «Zukunftsraum».

Votanten von FDP und FDP hielten dagegen. Das Aarauer Fusionsopfer Rohr wurde beschworen, das seine dörfliche Identität verloren habe. Die Zukunft der Nachbargemeinden und von Aarau sei auch den Küttigern wichtig, doch der PRA und das REK reichten völlig, wurde argumentiert. «Wichtig ist, dass wir unserer Gemeinde Sorge tragen. So stärken wir unsere Position in der Region», sagte FDP-Präsident Jürg Willi.

Marianne Schmid, Präsidentin der SP, wies vergeblich darauf hin, dass mit dem zur Diskussion stehenden Kredit von 13 000 Franken nur Grundlagen für die weitere Zusammenarbeit erarbeitet würden. «Mitmachen bedeutet mitbestimmen», sagte ein Votant, «wir können immer noch Nein sagen.»

Das Türmlischulhaus kann saniert und umgenutzt werden. Die Gemeinversammlung bewilligte dafür einen Kredit von 1,6 Mio. Franken mit grossem Mehr. Im Türmlischulhaus werden die Kindergärten unter einem Dach zusammengeführt. Der Kindergarten Bohnlet wird aufgehoben.

Diskussionslos wurden fast 2 Mio. Franken für die Sanierung des Wassernetzes bewilligt. Der Wassertarif wurde von 1,3 auf 1,7 Franken pro Kubik erhöht. 1,4 Mio. Franken kosten die Anlagen zur Behandlung des Regenwassers. Für Strassensanierungen in den Jahren bis 2018 wurde ein Rahmenkredit von 765 000 Franken beschlossen. Von den 4130 Stimmberechtigten nahmen 211 an der Versammlung teil.