Aarau
Kunstvoller Anstrich für die Kaserne trotz unklarer Zukunft

Wie es mit der Kaserne weitergeht, ist nicht klar. Trotzdem wird ein Essraum der Kaserne seit einer Woche von den Malerlehrlingen der Berufsschule verschönert.

Ramona Patt
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Eine Berufsschülerin malt das Logo des Verpflegungszentrums in der Kaserne auf.

Eine Berufsschülerin malt das Logo des Verpflegungszentrums in der Kaserne auf.

Alex Spichale

Seit einer Woche haben die Malerlehrlinge der Berufsschulklasse von Roland Suter die Aufgabe, in der Aarauer Kaserne einen von drei Essräume zu verschönern. «Wir wollen, dass die Lernenden auch in der Schulzeit ihr gestalterisches Können praktisch anwenden», so Roland Suter. Doch soll auch das lokale Gewerbe gestärkt werden. Deswegen hatten sich Suter und Initator Christian Keller, Leiter des Verpflegungszentrums in der Kaserne Aarau, entschieden, den Auftrag für den weissen Grundanstrich an ein Malergeschäft zu vergeben. Vor einem Jahr begannen die Planungsarbeiten, diesen Freitag wird das Werk fertiggestellt.

Die Lernenden malen insgesamt drei Logos auf: eines des Infanterie-Durchdiener-Kommandos 14, eines der Militärmusik und in der Mitte das des Verpflegungszentrums. Auch werden an den Wänden zwei geometrische Entwürfe des Künstlers Friedrich Ernst von Garnier verwendet. Diese Malereien sollen, gemäss Suter, die Kadetten zu Höchstleistungen anregen.

Ob auch noch die anderen Essräume einen Neuanstrich erhalten, ist unklar. «Wir wollen zuerst schauen, wie es ankommt», so Markus Krenn, Leiter Bau und Technik. Doch sind sich die Herren einig: Es liegen Welten zwischen den Räumen und das, obwohl die Gestaltung noch nicht fertig sei.

Gestaffelte Esszeiten für Kadetten

600 Personen essen täglich im Verpflegungszentrum der Kaserne zu Mittag. Ein Esssaal hat etwa 150 Sitzplätze. Nun fällt während des Neuanstrichs einer weg. So hat ein Zug von 40 Personen insgesamt 20 bis höchstens 30 Minuten Zeit zu essen, dann kommt schon der nächste. «Bis jetzt hat es wunderbar funktioniert», erzählt Keller. Nur einmal musste er bereits genährte Kadetten bitten zu gehen.

Warum wird die Kaserne nun verschönert, obwohl nicht genau klar ist, wie es mit ihr weiter geht? Sektionsleiter Urs Müller vom Militär und Bevölkerungsschutz erklärt: «Bund und Kanton haben einen Vertrag bis ins Jahr 2030.» Dieser könne nicht von einem auf den anderen Monat gekündet werden. Es stehe gar nicht zur Diskussion, dass der Waffenplatz in den nächsten Jahren aufgelöst werde. Es sei klar, dass ein paar Militärstandorte verschwinden werden. Welche davon betroffen seien, ist noch offen. Kurz- und mittelfristig werde sich nichts ändern.