Aarau
«Komplette Revitalisierung des Gebäudes»: Im Telli-Zentrum herrscht vor dem Umbau die grosse Leere

Das Aarauer Einkaufszentrum im Telli-Quartier wird im grossen Stil modernisiert. Deshalb bleiben einige Flächen vorübergehend unbelegt.

Nadja Rohner
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Der Schmuckladen zieht bald aus, Knecht Reisen bleibt.

Der Schmuckladen zieht bald aus, Knecht Reisen bleibt.

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Das Einkaufszentrum in der Aarauer Telli hat in wenigen Monaten einen weiteren Leerstand zu verzeichnen: Die «Schmuckgalerie», gleich neben der Coop-Filiale, zieht aus. Ab Februar 2021 seien sie in der Badstrasse in Baden zu finden, teilen die Betreiber mittels Plakat mit.

Das Ladengeschäft wird – wie das des ehemaligen «Vögele» vis-à-vis – nicht wieder vermietet. Das hat mit dem anstehenden Grossumbau des Telli-Zentrum zu tun: Coop als Besitzer plant eine «komplette Revitalisierung des Gebäudes», wie es eine Sprecherin gegenüber der AZ ausdrückt. Die frei werdende Fläche der «Schmuckgalerie» werde dafür freigehalten. «Es entsteht eine vergrösserte Mall-Zone, und auch die Ladenfläche des Coop-Supermarkts wird entsprechend erweitert», so die Sprecherin.

Derzeit befinde man sich «in der intensiven Ausarbeitung des Vorprojekts». Noch Anfang März hatte Coop geplant, das Baugesuch bis Ende 2020 einzureichen. Aufgrund der aktuellen Coronasituation ist es aber zu Verzögerungen gekommen. Es sei deshalb möglich, dass das Baugesuch erst Anfang 2021 parat ist, so die Sprecherin.

Derweil hoffen die Quartierbewohner, dass es im Telli-Zentrum noch nicht zu weiteren Leerständen kommt. Coop ist den Mietern der einzelnen Ladenflächen angesichts der Coronakrise und des Lockdowns entgegengekommen: «Wir haben all unseren Mietern, die von der Schliessung betroffen waren, als erste Massnahme die Miete für die Monate April und Mai gestundet», sagt die Mediensprecherin. «Zusätzlich haben wir ihnen – im Sinne einer solidarischen Lösung – eine Reduktion der Mieten um 50 Prozent angeboten.»

Knecht Reisen hält am Standort fest

Während mittlerweile bei den meisten Geschäften wieder so etwas wie Normalbetrieb herrscht, ist das Reisebüro von Knecht Reisen, direkt neben der «Schmuckgalerie» gelegen, nur vier Stunden am Tag geöffnet. Die Firma hat Ende Juni bereits Schliessungen einiger Filialen, darunter Reinach, bekanntgeben müssen – eine direkte Folge der Coronakrise. Ist auch der Standort Telli gefährdet?

Auf Anfrage betont Roger Geissberger, CEO der Knecht-Reisen- Gruppe: «Der Standort Aarau ist für uns sehr wichtig im Filialnetz mit 30 Reisebüros. Wir haben dort unsere grösste Filiale an der Vorderen Vorstadt und eben das Büro in der Telli. Das bleibt natürlich bestehen.» Sobald die Situation es zulasse, würden auch die Öffnungszeiten wieder heraufgefahren. Derzeit beziehen die Mitarbeitenden Kurzarbeit. «Das Fernreisengeschäft ist zum Erliegen gekommen, Europa nur vereinzelt», erklärt Roger Geissberger.