Aarau/Bremgarten
Knallhartes Rennen um den Chef der neuen Regionalbahn

Die Direktoren von WSB und BDWM bekommen externe Konkurrenz. Der Job des neuen Gruppen-CEO wurde ausgeschrieben.

Urs Helbling
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Die BDWM und die WSB sollen zusammengeführt werden.

Die BDWM und die WSB sollen zusammengeführt werden.

bdwm.ch

Es geht um eine Stelle mit einem Jahresgehalt in der Grössenordnung von 250'000 Franken. Um einen sehr anspruchsvollen Chefposten. Denn schliesslich sollen zwei Traditionsbetriebe des öffentlichen Verkehrs zusammengeführt werden: die Bremgarten-Dietikon-Bahn (inklusive ihrer Tochtergesellschaften) und die Wynental- und Suhrentalbahn (WSB).

Geplant ist die Bildung einer regionalen Management-Holding. Also eine gemeinsame Verwaltung für BDWM und WSB. Eine Voll-Fusion würde zu teuer: Unter anderem wegen der dafür nötigen Zusammenführung der Pensionskassen, deren Leistungen bei den beiden Betrieben heute unterschiedlich sind. Bei den zwei Unternehmen ist der Kanton der grösste Aktionär.

Noch viele Fragen offen

Bis spätestens 2019 soll ein Unternehmen mit über 500 Angestellten entstehen. Für die Fusion müssen eine Reihe von heiklen Entscheiden gefällt werden. Eine wichtige Rolle spielt dabei der gemeinsame Steuerungsausschuss der beiden Verwaltungsräte.

Dieser wird von Kaspar Hemmeler, dem Präsidenten der WSB, geleitet. Noch ist nicht entschieden, wer dem neuen Holding-Verwaltungsrat vorstehen wird. Offen ist auch noch die Frage, wohin der Holding-Sitz (Aarau oder Bremgarten?) kommt.

Und wer wird operativer Chef des neuen Aargauer öV-Platzhirsches? Nicht einfach einer der Bisherigen, Severin Rangosch (55, BDWM) und Mathias Grünenfelder (55, AAR bus+bahn). Am Wochenende erschien in diversen Zeitungen ein Inserat, mit dem ein «Direktor/Gruppen-CEO (m/w)» gesucht wird.

Gefragt ist ein Ingenieur und/oder Betriebswirtschafter. Er soll über eine mehrjährige Praxis mit Ergebnisverantwortung (bevorzugt im öffentlichen Verkehr) verfügen. Auskünfte erteilt Benjamin Wittwer, der Direktor von «BauenSchweiz», der Dachorganisation der Schweizer Bauwirtschaft. Er ist Mitglied von beiden Bahn-Verwaltungsräten.

Kann das Inserat so interpretiert werden, dass die beiden bisherigen Direktoren für den Job nicht infrage kommen? Nein, die zwei haben sich beworben und sind gesetzt. Aber offensichtlich sucht man nach der optimalen Lösung – und hat darum die Inserate geschaltet.