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Gemeinsam mit der Jacobs-Foundation plant die Stadt Aarau eine grössere Vernetzung im Bildungsbereich. Erste Ideen wurden an der Kick-off-Veranstaltung am Samstag gesammelt.
«Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind grosszuziehen». Dieses Sprichwort hat sich die Stadt Aarau zu Herzen genommen. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, eine Bildungslandschaft aufzubauen, in der alle Kinder unabhängig ihrer familiären Herkunft faire Bildungs- und Berufschancen haben.
Am Samstag fand nun die Kick-off-Veranstaltung zum ersten von drei Teilprojekten im Bullingerhaus in Aarau statt. Im Fokus stehen hier die Kinder zwischen Geburt und Kindergarten.
Bessere Vernetzung angestrebt
Es geht vor allem darum, eine bessere Vernetzung und Kommunikation zwischen jenen Institutionen herzustellen, die mit der Bildung des Kindes in Verbindung stehen, wie zum Beispiel Eltern, Lehrpersonen, Kindertagesstätten, Spielgruppen, Freizeitangebote, Quartiervereine, Kirchen, Beratungsangebote, Integrationsfachleute und viele mehr.
Das Projekt wurde vom Aarauer Stadtrat zum Legislaturziel 2014–2017 ernannt und steht unter der Leitung von Stadträtin Franziska Graf-Bruppacher.
«Der Ansatz der Bildungslandschaft ist es, eine möglichst umfassende Bildung zu gewährleisten, welche über die Schule hinausgeht.», so Rita Schweizer, Leiterin der Gesamtschweizerischen Jacobs-Foundation, einer gemeinnützigen Stiftung der Innovationsförderung in der Kinder- und Jugendentwicklung. Gemeinsam mit der Stadt Aarau tragen sie das Projekt finanziell.
Fachwissen liefern die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Anlasses – Lehrpersonen der Schulen Aarau und der Kreisschule Buchs-Rohr, Eltern, Vertreter von Kindertagesstätten, Sport-, Quartier-, Kulturvereinen und viele mehr.
In zwei Workshops erarbeiteten sie Ideen, was in Aarau bereits gut läuft und wie allfällige Lücken gefüllt werden könnten. «Bildungslandschaften ist ein Projekt ohne konkretes Ziel. Es ist eher wie das Leben selbst: Es beginnt, man entwickelt Ideen und Ziele, muss diese aber immer wieder überprüfen und den aktuellen Gegebenheiten anpassen.», so Stadträtin Graf-Bruppacher.
Die einzelnen Akteure sollten bekannter werden, aber auch untereinander besser vernetzt sein. Es gehe darum, aufzuzeigen, wie wertvoll all die Arbeit sei, die heute schon geleistet werde, «wie viel unsere Kinder und Jugendlichen nebst der Schule im Elternhaus gebildet und auch im Sportverein, Jungschi oder Pfadi lernen, das für das Leben absolut notwendig ist, vielen aber nicht bewusst ist und in der Gesellschaft erst sichtbar wird, wenn es fehlt.»
Die Grundhaltung der Anwesenden war zumeist positiv. Eine Bildungslandschaft sei schon lange notwendig gewesen. Eine Lehrerin meinte, die Kommunikation sei viel besser, wenn hinter dem Namen ein Gesicht, eine Persönlichkeit stehe.
Laut einer anwesenden Mutter sei es oft noch von Zufällen abhängig, ob man die Informationen zu einem Kinderanlass erhalte. Durch eine Anlaufstelle oder einen gemeinsamen Kalender könne dieses Problem behoben werden.
Mina Najdl, Projektleiterin des Teilprojektes zeigte sich begeistert vom Anlass. « Es ist überwältigend, wie viele verschiedene Bildungsbereiche heute vertreten waren. Bereits jetzt hat eine Vernetzung stattgefunden.»