Startseite
Aargau
Aarau
Der FC Rohr wollte drei afghanische Flüchtlinge in seiner 4. Liga-Mannschaft aufnehmen. Bis die Männer spielberechtigt waren, dauerte es mehrere Monate. Der Klub musste sogar ein internationales Transfergesuch stellen.
Der FC Rohr kickt in der 4. Schweizer Fussballliga – das ist die zweittiefste. Dort ist er aber nicht gefeit vor den harten Regeln des Weltfussballverbands Fifa. Wie das "SRF-Regionaljournal" berichtet, wollte der Klub einen Beitrag zur Integration von Flüchtlingen leisten und drei Afghanen ins Team aufnehmen.
Um eine Spielbewilligung für seine Neuzuzüge zu erhalten, musste der FC Rohr ein internationales Transfergesuch stellen. Denn: Ausländische Spieler können nicht ohne Weiteres in der Schweiz anheuern. Die Fifa will verhindern, dass Spieler bei zwei Vereinen gleichzeitig engagiert sind.
Bis die Flüchtlinge für den FC Rohr auf Torjagd gehen konnten, verstrichen mehrere Monate. In dieser Zeit wütete das Bürokratiemonster des internationalen Fussballgeschäfts. Das geht so: Laut SFV-Chefjurist Robert Breiter deponiert der Klub beim SFV das Transfergesuch. Der Verband verlangt daraufhin einen internationalen Freigabeschein beim afghanischen Fussballverband. Sobald er vorliegt, respektive nicht eingeht 30 Tage nachdem er beantragt wurde, kann der SFV die Spieler in der Schweiz registrieren.
Mit diesem Prozedere hat Carsten Thiele Mühe. Der Co-Trainer des FC Rohr sagt zum "SRF-Regionaljournal": "Bei Menschen aus Syrien oder Afghanistan sind es grosse Distanzen (in ihre Heimat). Da müsste mir mal einer nachweisen, wie ein Spieler aktiv bei zwei Vereinen in der Meisterschaft mitspielt."
Man könne sich fragen, ob das nicht zu viel Aufwand sei für Amateurfussballer der 4. Liga, sagt SFV-Breiter. Er verweist aber auf die internationalen Spielregeln der Fifa. (mwa)