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Am Samstag wird die Betoncoupe Arena in Schönenwerd eröffnet. Volley Schönenwerd ist somit schweizweit der erste Volley-Verein mit einer eigenen Halle. Die neue Arena bringt Entlastung in der Sporthallenknappheit in Aarau.
Während es die Aarauer seit Jahrzehnten nicht schaffen, ein neues Fussballstadion zu bauen, gelang es in Schönenwerd einigen Enthusiasten, innert relativ kurzer Zeit eine Volleyballhalle zu realisieren – und die fünf Millionen Franken teure Investition erst noch weitgehend privat zu finanzieren.
Noch haben erst Insider das Innere der Betoncoupe Arena gesehen. Am Samstag wird das Geheimnis gelüftet: Dann findet das erste Spiel der NLA-Herrenmannschaft statt. Die Halle ist künftig nicht nur das Zuhause von Volley Schönenwerd, sondern auch das Leistungszentrum von Swissvolley und der Austragungsort von Länderspielen der Schweizer Nationalmannschaften.
Initiiert haben die Arena Privatpersonen aus dem Umfeld von Volley Schönenwerd. Von der Vision bis zur Realisierung dauerte es rund fünf Jahre. «Es war ein wunderbares Erlebnis und ein Abenteuer, die Entstehung dieser Halle mitzugestalten», sagt der Projektleiter Urs Fäs. Die Arena wurde in den vergangenen Jahren von verschiedenen Seiten als Leuchtturm bezeichnet.
«Schöni», wie der Verein von seinen Fans genannt wird, ist der erste Schweizer Volleyball-Club mit einer eigenen Halle. Das 5-Millionen-Projekt hatte einige Hürden zu überwinden. Diese waren vor allem finanzieller Natur: Angefangen mit einem Crowdfunding der Initianten, das die Vorprojektstudie finanzierte, über die Zusage des Bundesamtes für Sport, bis hin zur Zusicherung von 717 000 Franken aus dem kantonalen Sportfonds Solothurns. Und schliesslich der Spatenstich mit der Bekanntgabe des namengebenden Hauptsponsors: der Betoncoupe AG, eine in Schönenwerd ansässige Gesellschaft der Marco Dätwyler Gruppe.
Damit die Vision einer «Sport- und Eventhalle für alle» Realität wurde, gehörte gemäss Urs Fäs, der als Verwaltungsratspräsident der Eigentümerin BaS-Immobilien AG amtet, auch eine Portion Wettkampfglück dazu: «Vieles kann man selber steuern, aber am Ende des Tages gibt es einige Zufälligkeiten, die man nicht planen kann.» Die Projektgruppe habe die günstigen Winde genutzt und von fantastischen Partnern und einem funktionierenden Netzwerk profitiert.
Morgen Samstag findet das erste Spiel statt: Das Schönenwerder Herren-NLA-
Team spielt erstmals in der nigelnagelneuen Halle. Das in der laufenden Meisterschaft viertplatzierte «Schöni» (26 Punkte) empfängt das zweitplatzierte Lausanne UC (39 Punkte). «Wir alle sind ganz chribelig», so Fäs.
Mit dem Eröffnungsevent kann der Verein nun also in sein eigenes Zuhause einziehen. Er hat endlich eine Homebase und kann so das Vereinsleben aktiver gestalten. Volley Schönenwerd war in den vergangenen Jahren in verschiedenen Hallen über verschiedene Dörfer verteilt gewesen. «Dass wir uns nun alle unter einem Dach befinden, wird den Verein auf eine neue Ebene bringen und den Zusammenhalt stärken», ist sich der Präsident des Vereins, Philipp Noever, sicher.
Und auch die Spieler scheinen sich auf ihr neues Daheim zu freuen. Auf Facebook schwärmt Simon Hofstede, Mittelblocker der Herren, von den farbigen Garderoben. Und Aussenangreifer Leandro Gerber versprach dank dem guten Licht der neuen Halle: «Ab jetzt gibt es nur noch Asse.»
Bisher fanden die Meisterschaftsspiele des Fanionteams, das seit bald einem Jahrzehnt in der Nati A spielt, in verschiedenen Hallen in Däniken, Mittelgösgen, Lostorf oder Olten statt. Trainiert wurde auch in Aarau. Die knapp zwanzig Jugend- und Aktiv-Teams des Vereins trainierten und spielten ebenfalls in diversen Hallen rund um Schönenwerd.
Die neue Betoncoupe Arena bringt eine Entlastung in der Sporthallenknappheit in Aarau. Gemäss der städtischen Fachstelle Sport belegte Volley Schönenwerd bisher fünf Halleneinheiten in Aarauer Anlagen. Ab dem 1. Februar werden diese nicht mehr benötigt. «Die freien Kapazitäten werden an städtische Vereine, welche einen Hallenbedarf gemeldet haben, weitergeben», sagt Marylène Bellmann, Leiterin Fachstelle Sport der Stadt Aarau. Es könnten damit jedoch nicht alle bestehenden Bedürfnisse der Vereine gedeckt werden.
Die Betoncoupe Arena wird in Zukunft aber nicht nur von «Schöni» genutzt. Sie soll für Sportanlässe, aber auch für kulturelle und gesellschaftliche Events vermietet werden. Die Halle hat ein Fassungsvermögen von 2000 Personen mit einer Tribüne für 600 Personen. Dazu kommen 150 Parkplätze direkt vor der Halle und weitere 150 in Gehdistanz.
Unmittelbar vor der Aufnahme des Betriebs am kommenden Samstag ist nun auch bekannt, wer die operative Führung übernimmt: Der Schönenwerder Beno Meier, der bereits seit eineinhalb Jahren für die Vermarktung und Vermietung der Halle zuständig ist. Die Arena kann denn auch von anderen Vereinen gemietet werden. In den oberen Geschossen der Halle befinden sich eine Cafeteria sowie ein Kraftraum, eine VIP Lounge und ein angeschlossener Mehrzweckraum.
Bis Samstag wird mit Hochdruck gearbeitet. «Wir sind im Finishing», sagt der Projektleiter Fäs. Es wird geklebt, geputzt und möbliert. «Die Basisfunktionalitäten sind bis zum Eröffnungsspiel vorhanden», so Fäs. Es fehlten noch vier bis fünf Prozent, bis die Arena ganz fertig sei.
Die Trennwände zum Beispiel, für die Unterteilung in drei Hallen, werden erst Anfang Februar montiert. Und die Umgebungsarbeiten beginnen, wenn es die Witterung zulässt. Bis zum Einweihungsfest Ende April werden die Arbeiten abgeschlossen sein.