Nach einer dreimonatigen Umbauzeit feierte der Jugendtreff beim Aarauer Kreuzplatz am Freitag Neueröffnung. Die Jugendlichen halfen bei der Gestaltung selbst mit. Sie sollen sich in ihrer Umgebung wohlfühlen, finden die Verantwortlichen.
Die Rauchmaschine zischt, Nebelschwaden ziehen durch den Raum. Es riecht nach frischer Farbe und neuem Holzboden.
Jugendliche sitzen entspannt in blauen Sesseln, stehen an die Bar gelehnt, trinken ein Rivella blau. Im Garten draussen brennt die letzte Glut eines Lagerfeuers. Es herrscht eine Gemütlichkeit, die von leiser Partymusik untermauert wird.
Inmitten dieser Idylle wirbelt Christoph Rohrer herum, schraubt da an einem Verstärkerkabel und leert dort einen Aschenbecher. Er ist einer der Sozialarbeiter, die den Jugendtreff dAp neu errichtet und gestaltet haben.
«Vorher war dieser schmuddelig, eine dunkle Angelegenheit mit schwarzen Wänden – kein passender Ort für Oberstufenschüler», sagt Christoph Rohrer. Zusammen mit Jugendlichen hat er die ehemaligen Jugendräume während dreier Monate umgebaut. «Es war wichtig, dass sie selber mitgestalten konnten, damit später auch mehr Sorge zum Mobiliar getragen wird.»
Nun erscheint das mit Graffiti besprühte Gebäude am Aarauer Kreuzplatz in lebendigen Farben, bunte Discobeleuchtung und Musikboxen sorgen für ein Ambiente, in dem sich die Jungen wohlfühlen. «Der Jugendtreff wurde zu einem Ort, an dem Jugendliche auch mal laut sein dürfen, ohne verdrängt zu werden», so Rohrer.
Jeweils mittwochs und freitags hat der Jugendtreff geöffnet und wird von Mitarbeitern der Jugendarbeit Aarau betreut. Sie unterstützen die Jugendlichen beim Verfassen einer Bewerbung und nehmen sich Zeit zum Zuhören. Ab und zu seien auch junge Asylbewerber anzutreffen, wenn sie einen Ferienjob suchten.
Luca gesellt sich zum Tisch im Garten. Er wirkt älter und reifer als die Meisten. Er komme schon seit zehn Jahren in den Jugendtreff, ein Stammgast also. «Ich komme lieber hierher, als am Bahnhof rumzuhängen.» Gerne schaue er sich dann ein Live-Spiel der Champions League an oder «töggelet».
Plötzlich kommt Unruhe auf. Die Hip-Hop-Gruppe von Baba Uslender ist eingetroffen, das Highlight des Eröffnungsabends. Während Oberkörper im Takt des Raps mitwippen und vereinzelte Hände in die Höhe ragen, entfacht Luca draussen das Lagerfeuer neu. Der Jugendtreff Aarau ist bereit für einen Neubeginn.