Die Theatergesellschaft Oberentfelden spielt ab Samstag die süffige Komödie «Verliebt, verlobt, verzwickt». Ein Stück, in dem alle «eine Ecke ab» haben.
«Ich habe richtig Freude; sie haben gegenüber letzter Woche noch einen Zacken zugelegt», sagt Patrizia Hängärtner, Präsidentin der Theatergesellschaft Oberentfelden, nach der Probe vom Mittwochabend. In der Komödie «Verliebt, verlobt, verzwickt» ist der Pfarrer (Peter Steiner) erst am Ende gefordert, die Lachmuskulatur hingegen von Beginn an. Ebenso der Kopf, das Gehirn. Nicht das tierische Gehirn als Mahlzeit, mit dem die tollpatschige Tochter des Hauses, Elisabeth Römer (Faye Hug), begleitet von ebenfalls animalischen Nieren, die Küche versabbert. Vielmehr sind es die potenziellen Verwandtschaftsbeziehungen, die es nicht leicht machen, den Überblick zu behalten oder bei dessen Verlust: zu gewinnen. Kann eine junge Frau durch Heirat ihre eigene Grossmutter werden?
Verzwickt ist die Situation fürwahr. Da wollen Elisabeth und ihr 30 Jahre älterer Bräutigam, der Witwer Herbert Grimm (Rolf Gut), heiraten. Letzterer hat aber noch eine uneheliche Tochter (Irène Ziörjen), die mit Elisabeths Vater Rudolf Römer (Daniel Achermann) liiert ist, auf den dessen Haushälterin (Heidy Hunziker) ein Auge geworfen hat. Zusätzlichen Pfeffer bringen Hochzeitsplaner Mike Glanzmann (Benjamin Waber) und die Pöstlerin (Selina Kyburz) in den Römerschen Haushalt. Pfeffer? Husch-Biscuits mit Nebenwirkungen! «Da werden auch noch die Notärztin (Helena Lüscher) und der Polizist (Peter Waber) aufgeboten. Und Schwangerschaften stehen ins Haus. Oder ist am Ende alles doch ein wenig anders?
Haushälterin Rosa bringts einmal auf den Punkt: «In diesem Haus haben alle eine Ecke ab.» Gut fürs Stück, denn so können alle ihre komödiantischen Talente ausleben. Zum Schreien komisch der französisch charmierende Hochzeitsplaner und die überdrehte Pöstlerin nach dem Kosten eines holländischen Guetzlis.
Die witzige Komödie dürfte nach dem Gusto des Publikums sein: Eine Umfrage, so Patrizia Hängärtner, habe ergeben, dass man im Theater «etwas Heiteres» sehen möchte. Peter Locher, der Regisseur, trimmt seine Truppe auf Tempo und Zug, ohne die Glaubwürdigkeit der Figuren überzustrapazieren.
Spürbar ist die Spielfreude des gemischtaltrigen Ensembles. Mit 15 die jüngste Spielerin ist Selina Kyburz. «Es hat mich gereizt, da mitzumachen», sagt die Oberentfelderin, die in der Schule das Freifach Theater belegt und im Sommer im Freilichttheater «Dällebach Kari» (Regie Peter Locher) erstmals richtig Theaterluft geschnuppert hat.
Bis am 27. Januar wird die Komödie zwölf Mal gespielt. Premiere ist morgen Samstag, 6. Januar, um 17 Uhr in der Turnhalle Dorf in Oberentfelden. Vorverkauf: www.theateroberentfelden.ch oder montags, mittwochs und freitags von 13 bis 15 Uhr unter 079 849 49 09.