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Unsere interaktive Karte zeigt, in welchen Aarauer Quartieren die Einwohnerratskandidaten wohnen. Ausserdem: Wer die meisten Frauen und die jüngsten Einwohnerratsanwärter auf der Liste hat.
«Aarau wird vom Zelgli aus regiert», titelte die AZ im April 2016. Hintergrund war eine aktuelle Studie des Zentrums für Demokratie Aarau, die untersucht hatte, wie sich die Fusion mit Rohr auf die Demokratie in der Stadt ausgewirkt hatte. Sie zeigte klar auf: Aarau wird von den beiden Quartieren Zelgli und Gönhard gesteuert. Diese beiden Gartenstadtquartiere hatten die meisten Sitze im städtischen Parlament (Stand Einwohnerratswahlen 2013). In Bezug auf die Einwohnerstärke war damit das Zelgli um vier Sitze übervertreten, das Gönhard-Quartier um zwei Sitze. Um ganze fünf Sitze untervertreten waren das Telli-Quartier und die Altstadt, die zum Erhebungszeitpunkt gar keinen Vertreter im Einwohnerrat hatte.
Die AZ hat für die kommenden Wahlen vom 26. November alle Einwohnerratskandidaturen auf einer grossen Karte verortet. Das Fazit: An Personal aus der Altstadt mangelt es nicht, alle drei grossen Parteien (SP, FDP, SVP) stellen dort Kandidaten. Gleich westlich, im Schachen, sieht es dafür mager aus – nur gerade ein Kandidat wohnt da. Mit drei Kandidierenden steht auch das Quartier Damm nicht besonders gut da. Dafür sieht es im Torfeld Süd dank der Entwicklung der letzten Jahre besser aus, hier gibt es sieben Kandidierende.
Sichtbar ist auch, dass sich in der Aarenau etwas tut. Rohr und die Telli stellen ebenfalls einige Kandidierende aller Parteicouleur, obschon es in Bezug auf die Grösse der Quartiere noch mehr sein dürften. Denn das Kandidatenfeld aus dem Gönhard und dem Zelgli ist nach wie vor gross. Hier gibt es Strassen, wo fast in jedem Haus ein Kandidat oder eine Kandidatin wohnt.
Ist das ein Problem? Nicht unbedingt. Denn die Politiker aus Rohr, so fand die ZDA-Studie heraus, fühlten sich noch am ehesten ihrem Stadtteil verpflichtet. Bei den anderen Stadt- und Einwohnerräten habe die Quartierzugehörigkeit wenig Bedeutung.
Interessant ist auch eine Betrachtung der Alters- und Geschlechterstruktur der Einwohnerratslisten. Der aktuelle Einwohnerrat ist punkto Geschlechter recht gut gemischt – 23 Frauen, 27 Männer. Auffallend ist, dass der Anteil der unter 35-Jährigen bei nur 22 Prozent liegt. Und: Es gibt nur einen Einwohnerrat, der das gesetzliche Rentenalter bereits überschritten hat. Immerhin wird Ulrich Fischer (Pro Aarau, Jahrgang 1950) künftig nicht mehr der Älteste im Ratssaal sein, das wird Neo-Stadtrat Hanspeter Thür (1949).
Die SP steigt mit 40 Personen ins Rennen. Darunter fast gleich viele Männer (21) wie Frauen (19, 47,5 Prozent). Auf den ersten zehn Listenplätzen sind die Frauen sogar deutlich in der Mehrheit. Der Anteil der u35-Jährigen beträgt 37,5 Prozent, die der ü65-Jährigen 7,5 Prozent.
Bei der SVP, die 29 Kandidierende stellt, beträgt der Frauenanteil 24,1 Prozent. Der Altersgruppe u35 gehören 27,6 Prozent an; zwei Personen (6,9 Prozent) haben das AHV-Alter erreicht.
Einen rekordtiefen Frauenanteil weist die Liste der FDP auf. Sie enthält 37 Namen, davon nur 6 Frauen – das sind 16,2 Prozent. Auf den ersten 20 Listenplätzen finden sich sogar nur zwei Frauen. Dafür ist das Kandidatenfeld relativ jung; 32,4 Prozent haben den 35. Geburtstag noch nicht hinter sich, 2 Personen (5,4) sind pensioniert. Bemerkenswert: Der älteste Kandidat (Peter Stahel, Jahrgang 1936) und der jüngste (Marco Müller, 1999) gehören der FDP an.
Bei den Grünen zeigt sich, dass die u35-Generation die Mehrheit hat: 21 der 40 Kandidierenden gehören ihr an; das sind 52,5 Prozent. Der Frauenanteil liegt gleichauf mit der SP bei 47,5 Prozent. Auch auf der Grünen-Liste finden sich zwei Kandidierende im Pensionsalter.
Punkto Jugend getoppt werden die Grünen von den Grünliberalen: Hier sind 8 von 15 Kandidierenden u35, also 53,3 Prozent, Pensionierte gibt es keine. Dafür ist der Frauenanteil mit 40 Prozent leicht tiefer als bei den Grünen.
Die jugendlichste Liste hat aber eindeutig die EVP. Von 13 Kandidaten sind 8 (61,5 Prozent) unter 35-jährig, Pensionierte finden sich auf der Liste nicht. Dafür fünf Frauen (38,5 Prozent).
Bei Pro Aarau herrscht Ausgeglichenheit auf der 14-Personen-Liste: 50 Prozent sind Frauen. Ebenfalls 50 Prozent sind jünger als 35 Jahre, nur ein Kandidat ist älter als 65. Die CVP stellt 12 Kandidaten und Kandidatinnen. Einer von ihnen ist pensioniert (8,3 Prozent), drei noch unter 35 Jahre alt (25 Prozent). Der Frauenanteil liegt bei einem Drittel.
Die BDP hat mit nur 5 Kandidierenden die kleinste Liste. Da macht eine Frau schon 20 Prozent aus, zwei u35er 40 Prozent. Pensionierte gibt es keine.