Die KVA will der Eniwa die Belieferung des Risiacher-Schulhauses ermöglichen.
In der Kehrichtverbrennungsanlage (KVA) Buchs läuft es gut. Letztes Jahr war mit 132 480 Tonnen verbranntem Abfall ein absolutes Rekordjahr. In den ersten fünf Monaten des laufenden Jahres 2019 musste ein minimer Rückgang (–3,5%) hingenommen werden.
«Nicht weiter dramatisch», erklärte KVA-Geschäftsleiter Harald Wanger an der Delegiertenversammlung in Hunzenschwil. Die Anlieferungen aus dem Landkreis Waldshut sanken auf ein normales Niveau. Weniger verbrannter Abfall bedeutet auch weniger produzierte Energie. Der ans Netz gelieferte Strom sank um 6,3 Prozent.
Für eine Tonne Abfall zahlt der Lieferant in der KVA Buchs vergleichsweise günstige 115 Franken. Der landesweite Durchschnittspreis liegt bei 135 Franken. Ganz wichtig für die Höhe die Preise sind die Energieerträge. «Wir wollen noch mehr Energie aus unserer Anlage herausholen», sagte Christoph Wasser, Präsident des Gemeindeverbandes für Kehrichtbeseitigung Region Aarau-Lenzburg (Gekal, 82 Verbandsgemeinden).
Die KVA Buchs hat zwei Projekte am Laufen: Im Januar 2020 soll der Bau einer Ferndampfleitung zur Mittelland-Molkerei (Emmi) in Suhr beginnen. Während der Auflage des Baugesuches (AZ vom 6. 4.) gingen keine Einwendungen ein. Aktuell sind die Verhandlungen für die Durchleitungsrechte im Gang – bisher auch ohne ernsthafte Probleme. Die 2,6 Kilometer lange Ferndampfleitung wird um die 7 Millionen Franken kosten. Bis anhin erzeugte die Mittelland-Molkerei ihren Dampf mit Erdgas (früher geliefert von der Eniwa). Dank der Umstellung auf Ferndampf kann die Mittelland-Molkerei den Ausstoss von CO2 um 6500 Tonnen reduzieren.
An der Abgeordnetenversammlung wurde zudem bekannt, dass die KVA die Installation einer Heizzentrale plant. Im Nordwesten der Anlage unter dem Luftkondensator. Aktuell wird ein Vorprojekt ausgearbeitet. Dank der Heizzentrale wird die KVA der Eniwa Wärme (keine Kälte) liefern können, die diese für das neue Risiacher-Schulhaus in Buchs benötigen wird. Die Heizzentrale wird Grössenordnung 5 Millionen Franken kosten.
Die KVA Buchs und die KVA Turgi sind nach wie vor daran, näher zusammenzurücken. Es läuft das Projekt «KVA Aargau». Seit einigen Monaten ist klar, dass die KVA Turgi nicht verschwinden wird («Schweiz am Wochenende» vom 23. 2.) Es wird dort bis 2030 eine neue Anlage mit einer Kapazität von 90 000 Tonnen gebaut. Und Buchs soll 30 000 Tonnen mehr verbrennen können (neu 150 000 Tonnen). Nachdem der Standortentscheid gefallen ist, geht es jetzt um die Organisationsentwicklung. Von vertraglicher Kooperation bis Fusion ist alles denkbar. Für 2020 sind Grundsatzentscheide geplant.