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In Densbüren ist letzte Donnerstagnacht ein Stall samt Photovoltaikanlage Opfer eines Infernos geworden. Bauer Roland Nussbaum hat vom Brand auf der anderen Seite der Erde erfahren. Nun freut er sich über die grosse Hilfsbereitschaft seiner Bekannten.
Als ein Grossbrand in der Nacht auf Freitag den Stall von Bauer Roland Nussbaum in Densbüren zerstört hat, verbrachte Nussbaum den letzten Tag einer Kreuzfahrt in der Karibik. "Dass ich nicht vor Ort war, war gar nicht so schlecht", sagt Nussbaum rückblickend zur az. Als sein Sohn ihn über das Inferno informiert hatte, hängte er sich ans Telefon und organisierte alles Notwendige vom Schiff aus.
Der Brand hat aber auch bei Nussbaum seine Spuren hinterlassen: "Klar ist mir das extrem nahe gegangen. Gott sei Dank ist niemandem etwas passiert." Sohn und Feuerwehr konnten die über 100 Kühe rechtzeitig aus der brennenden Hölle befreien. Nun sind die Tiere in einem Stall in Chur untergebracht. Es sei nicht einfach, für eine solch grosse Herde auf die Schnelle einen Unterschlupf zu finden, sagt Nussbaum.
Brandursache und Sachschaden sind weder geklärt noch beziffert. Die Kantonspolizei spricht jedoch von einem immensen Schaden. Umso mehr freut sich Nussbaum über die grosse Welle der Solidarität, die er in den letzten Tagen erfahren hat: Viele Bauern aus der Region boten Plätze für seine Kühe an, stellten ihm ihre Viehwagen zur Verfügung, halfen bei Weidehege und Viehpflege, organisierten Verpflegung. "Ohne all das wäre es nicht gegangen", sagt Nussbaum. "Die Solidarität ist gewaltig."
Der Brand wütete in der Nacht auf Freitag:
Vom Brand betroffen war auch der Stromversorger IBAarau. Die Flammen haben eine 520 Quadratmeter grosse Photovoltaikanlage auf dem Stalldach vernichtet, welche die IBAarau installiert und betrieben hat. Das System hat rund 100'000 Kilowatt Strom pro Jahr geliefert, das entspricht dem Verbrauch von 25 Haushalten. Laut CEO Hans-Kaspar Scherrer fällt mit der Anlage 0,2 Promille der Strommenge weg. Das könne man gut verkraften und die entsprechende Menge einkaufen.
Ob sein Unternehmen die Anlage erneuert, weiss Scherrer noch nicht. Das hänge mitunter davon ab, ob und wie Bauer Nussbaum seinen Stall wieder aufbaut. Grundsätzlich sei man aber interessiert, grössere Anlagen an gut besonnten Lagen zu platzieren. Die IBAarau baut gemäss Scherrer jedes Jahr zwei bis drei grössere Anlagen, um den Ausbau der Solarstromproduktion voranzutreiben. Derzeit entstehen je eine auf der Wohnüberbauung der Ortsbürger im Scheibenschachen und auf dem Neubau der IBAarau im Torfeld – beides in Aarau.
Grossbrand in Densbüren – die Bilder: