Am Sonntag geht es auf dem legendären «Hasse-Kurs» auf der Pferderennbahn um eine Preissumme von 50000 Franken. Der Name erinnert noch an den Deutschen Werner Hasse, der das Rennen vor mehr als 50 Jahren erfunden hat.
Der Grosse Preis der Schweiz ist noch immer das bedeutendste Jagdrennen des Landes. Die 67. Auflage steigt am kommenden Sonntag, 14. September, um 16.30 Uhr im Reiterstadion im Aarauer Schachen. Die Preissumme von 50 000 Franken, gesponsert von der Jura Cement, ist verlockend, gemeldet sind elf Pferde, unter ihnen auch Cracks aus Frankreich. Damit wird der internationalen Affiche dieses Events wieder einmal Genüge getan.
Erfunden hat das Rennen kreuz und quer durch die schöne Auenlandschaft der Deutsche Werner Hasse, der nach dem Zweiten Weltkrieg als erster professioneller Sekretär des Aargauischen Rennvereins (ARV) nach Aarau kam.
Der erste Grosse Preis der Schweiz über 4200 Metern wurde am 3. Oktober 1948 gestartet und war mit 15 000 Franken dotiert. Noch heute wird der legendäre «Hasse-Kurs» unverändert geritten, auch wenn Werner Hasse, von allen nur «Willi» gerufen, 1961 nach Hamburg berufen wurde und dort bereits 1970 früh verstorben ist. Doch die Verbindung der Familie zu Aarau ist nie ganz abgebrochen. So besuchten die beiden Hasse-Töchter Harriet und Ellen, die in Aarau die Schulbank drückten, den letztjährigen Maienzug und genossen das Bankett auf der Schanz in vollen Zügen.
Zufriedene Rennchefin
Karin Gloor, die Rennchefin und Geschäftsführerin des ARV, ist aber auch mit den Nennungen für die übrigen sieben Rennen am kommenden Sonntag zufrieden. «Wir rechnen, abgesehen vom Cross-Country, mit schönen Feldern im zweistelligen Zahlenbereich». Der 14. September steht ganz klar im Fokus des Kantons, gleich zweimal setzt die Aargauische Kantonalbank einen Preis aus, der Kanton Aargau bittet zum 8. Herbst-Grand-Prix und die Kantonshauptstadt offeriert einmal mehr den Grossen Steherpreis für Traber, das Radio Argovia rundet die Palette mit einem Flachrennen ab.
Für die Preissumme des finalen Crossrennens, eine Spezialität der Aarauer Schachenbahn, kommen Mitglieder der Fussball-Oldies des FC Aarau auf, und zwar Peter Büchler, Peter Steinacher, Peter Minder und Alex Barazetti, unterstützt vom Gönner und unverwüstlichen Platzspeaker Ruedi Vorburger.
Karin Gloor hofft inständig, dass sich die Totalisatorpanne vom 31. August nicht wiederholt und das Publikum ungestört auf die Pferde setzen kann. Denn die Reaktionen der ungeduldigen Wetter waren zum Teil mehr als heftig. Den ARV trifft dabei keine Schuld, Aarau ist einer von 25 Rennplätzen, die elektronisch per Leitung an einem Server in Paris angeschlossen sind. Bei Pannen wie am 31. August ist der lokale Veranstalter machtlos, er kann sich lediglich bei den Wettern entschuldigen. Was der ARV über seinen Präsidenten Bruno Vogel auch getan hat. Gemäss Karin Gloor wird der Aargauische Rennverein wegen der Umsatzausfälle aus Frankreich eine Entschädigung erhalten. (hr)