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Der Küttiger Gemeinderat unterbreitet der Gemeindeversammlung eine breit gefächerte Traktandenliste.
Es ist eine reich befrachtete Traktandenliste, die der Küttiger Gemeinderat am 4. Dezember seinen Stimmbürgern vorlegt. Er beantragt unter anderem die Schaffung einer Fach- und Informationsstelle für Altersfragen.
Das ist eine Weiterentwicklung der bisherigen Kontaktstelle für Altersfragen. Diese soll die Informationen im Bereich Alter bündeln, die bestehenden Angebote koordinieren und nach Bedarf den Aufbau neuer Angebote unterstützen.
Ziel ist laut Gemeinderat, den Seniorinnen und Senioren das Leben in Küttigen zu erleichtern. Auch sollen diese ihr Wissen und ihre Erfahrung im Gemeinwesen einbringen. «Der Aufbau einer ‹Sorgenden Gemeinde› beugt Einsamkeit und damit vielen gesundheitlichen Risiken vor», schreibt der Gemeinderat im Traktandenbericht.
Die Fachstelle soll in dieser Form in einer dreijährigen Pilotphase getestet werden. Die Stellenbesetzung ist für April 2020 vorgesehen. Bei einem 50-Prozent-Pensum geht der Gemeinderat von jährlich wiederkehrenden Kosten im Umfang von 65'000 Franken aus.
Auch in die Jugend will der Gemeinderat vermehrt investieren: Er beantragt eine Erhöhung des Leistungsumfangs der Jugendarbeit. Konkret sollen deren Ressourcen von aktuell 750 auf neu 1000 Stunden pro Jahr erhöhen – bereits per 2020.
Die jährlichen Kosten würden dann von 72'250 Franken auf 93'000 Franken steigen. Mit den Stunden sollen einerseits die Öffnungszeiten des Jugendtreffs erweitert und andererseits individuelle Projekte der Jugendlichen begleitet und umgesetzt werden.
«Mit einer Aufstockung hat der Jugendtreff längere Öffnungszeiten als nur jeweils drei Stunden am Mittwoch und Freitag», schreibt der Gemeinderat. Konkret wären dies neu pro Woche acht statt nur sechs Stunden, ausserdem könnten neu auch die Ferien abgedeckt werden.
Die Jugendlichen hätten mehrfach den Wunsch nach einer Ausweitung geäussert und dafür sogar selber eine Petition gestartet. «Die Gemeinde Küttigen kann mit einem Entgegenkommen gegenüber den Jugendlichen signalisieren, dass sie deren Bedürfnisse ernst nimmt und sich für sie einsetzt.»
Der Gemeinderat beantragt des Weiteren einen Kredit von 528'750 Franken für einen Werkleitungsbau im Bereich Bifangstrasse West. Neben Wasser- und Kanalisationsleitungen werden die Beleuchtung sowie der Strassenbelag erneuert. 373 000 Franken des Kredits gehen zu Lasten der Eigenwirtschaftsbetriebe Wasser und Abwasser.
Beantragt sind auch 521'000 Franken für die Sanierung des Wasserreservoirs Königstein. Der Betrag geht zu Lasten des Eigenwirtschaftsbetriebs «Wasserversorgung». Das Reservoir braucht unter anderem eine neue Steuerung. Insbesondere die Wasserkammer aus dem Jahr 1987 muss saniert werden, ausserdem braucht es weitere kleinere Arbeiten an der Gesamtanlage.
Schliesslich beschäftigt die Gemeindeversammlung noch die letzten Restanzen aus der Kulturlandplanungs-Revision. Drei Bereiche müssen noch «aufgeräumt» werden, wie Gemeindeammann Tobias Leuthard sagt.
Erstens muss die Hochstammbaumschutzzone Brandacker leicht nach Norden auf Massenland der Bodenverbesserungsgenossenschaft verschoben werden, weil sich die früher davon betroffenen Bereiche im Zuge der Neuzuteilung bei der Melioration nicht mehr der Genossenschaft gehören.
Zweitens kann nun der Entwicklungsschwerpunkt Landwirtschaft (ESL) Hammermatt im Kulturlandplan verankert werden. Dieser war schon lange vorgesehen, konnte aber noch nicht festgesetzt werden, weil auf übergeordneter Ebene (Kanton und Bund) die Grundlagen dafür noch fehlten.
Vereinfacht gesagt geht es darum, dem Bio-Pflanzenbaubetrieb Siegrist im Gebiet Hammermatt einen Gemüsebauproduktions-Standort mit Entwicklungsmöglichkeiten zu sichern. Die Hammermatt war schon immer Landwirtschaftsland.
«In der Gemeinde herrscht Konsens darüber, dass der Grüngürtel, der von der Hammermatt via Aabach und Ritzer bis zur Bibersteinerstrasse führt und auch teilweise die Ortsteile Küttigen und Rombach trennt, als Grüngürtel erhalten bleiben soll und eine wichtige Funktion erfüllt», sagt der Gemeindeammann.
Zu guter Letzt soll im Gebiet Brunnenberg definitiv eine Schutzzone «Magerwiese 2-Schnitt und Fromentalwiese» eingerichtet werden. Aufgrund einer Einwendung bei der öffentlichen Auflage des Kulturlandplanes wollte der Gemeinderat auf die Unterschutzstellung verzichten.
Er übersah dabei, dass der Kanton das Gebiet im Richtplan bereits als Naturschutzgebiet vorgemerkt hatte. «Wir hätten der Einwendung nicht oder höchstens teilweise stattgeben dürfen», sagte Tobias Leuthard im Oktober 2018 gegenüber der AZ.