Die FDP will einen Kredit für Ausbesserungen am Schwimmbad erst bewilligen, wenn geklärt ist, wie das Defizit, das der Betrieb der Anlage Jahr für Jahr verursacht, reduziert werden kann.
Das Entfelder Frei- und Hallenbad soll saniert werden: Zum einen ist der Einbau einer neuen Holzschnitzelheizung samt Feinstofffilter notwendig, denn die bestehende Anlage kann die Emissionsgrenzwerte der eidgenössischen Luftreinhalteverordnung nicht mehr einhalten.
Zum andern sind Sanierungsarbeiten am Gebäude geplant. Dabei geht es unter anderem um die Reparatur von Rissen in der Bodenbeschichtung des Eingangsbereichs, um den Ersatz von Plattenbelägen und um die Untersuchung der Deckenunterzüge in Bezug auf ihre Tragfähigkeit.
Zudem müssen die Geländer von 90 auf 110 cm erhöht werden. Ausserdem ist der Raum zwischen den Stäben zu verringern. Hier handelt es sich um Sicherheitsvorschriften, die zwingend einzuhalten sind.
Die Kosten für die Heizung (350 000 Franken) und die Ausbesserungsarbeiten (850 000 franken), die für Sommer 2019 vorgesehen sind, haben Ober- und Unterentfelden ihrer jeweiligen Grösse entsprechend – gemeinsam zu tragen.
Am letzten Freitagabend hat die Oberentfelder Wintergmeind den entsprechenden Kredit gesprochen. Am kommenden Montag ist Unterentfelden an der Reihe: Die Gmeind soll insgesamt 418 440 Franken sprechen – 122 045 Franken für die Heizung und 296 395 Franken für die Gebäudereparaturarbeiten. Doch in Unterentfelden zeichnet sich Widerstand ab.
An ihrem Fondue-Höck in der Entfelder Waldhütte haben die Freisinnigen ihre Haltung zu den Traktanden der Gmeind festgelegt. Aus Gründen der Umweltverträglichkeit, teilt die FDP Unterentfelden mit, unterstütze sie den Einbau einer zeitgemässen Heizungsanlage.
Nein sagt sie hingegen zum Sanierungskredit. Begründung: «Das Frei- und Hallenbad schreibt ein wiederkehrendes Defizit von rund 700 000 Franken, das die Steuerzahler von Unter- und Oberentfelden Jahr für Jahr zu tragen haben.»
Nach Auffassung der Freisinnigen haben die Betreiber der Anlage gegenüber der Bevölkerung Erklärungsbedarf und müssen, so Präsident Patrick Herzog, «zuerst einmal aufzeigen, wie in Zukunft das Defizit vermindert werden kann». Erst anschliessend solle über eine Sanierung der Anlage befunden werden.
Ja sagt die FDP Unterentfelden zu den beiden andern Vorlagen vom kommenden Montag – zur Anpassung des Personalreglements und zum Budget 2018 mit einem Steuerfuss von 111 Prozent (aktuell 114 Prozent). «Wir begrüssen», heisst es in einer Medienmitteilung der FDP, «dass der Steuerfussabtausch von 3 Prozent der Bevölkerung weitergegeben wird und Unterentfelden dadurch im Vergleich zu den Nachbargemeinden nicht an Anziehungskraft verliert.
Die FDP deutet ferner an, dass die Tempo-30-Frage, ein grosses Anliegen von Parteipräsident Patrick Herzog, in Unterentfelden wieder aufs Tapet kommen dürfte. An der Sommergmeind wurde spontan die Forderung erhoben, die im Gebiet «Schule» bestehende Tempo-30-Zone auf das ganze Gemeindegebiet auszudehnen.
Eine flächendeckende Einführung von Tempo 30, wie sie die Gränicher Gmeind am Montag im Prinzip beschlossen hat, war in Unterentfelden früher schon an der Urne abgelehnt worden. Da das Geschäft Ende Mai nicht traktandiert war, konnte nur ein sogenannter Überweisungsantrag gestellt werden.
Mit diesem hätte der Gemeinderat aufgefordert werden können, eine Ausweitung der Tempo-30-Zone auf das ganze Gemeindegebiet, ausgenommen die Hauptstrasse und die Suhrenmattstrasse, zu prüfen. Der Antrag scheiterte aber mit 27 gegen 43 Stimmen und war damit, weil nicht referendumsfähig, vom Tisch.
In der Zwischenzeit, so Patrick Herzog, habe sich ein Komitee gebildet und zusammen mit einem Verkehrsingenieur die Lage analysiert. Befund: «Tempo 30 kann heutzutage mit minimalen Umbauten und demnach mit geringen Kosten eingeführt werden.»
Die FDP unterstütze die Initiative des Komitees, schreibt die Partei. Tempo 30 trage massgeblich dazu bei, die Folgen von Verkehrsunfällen zu mildern. Zudem reduziere die Massnahme die Lärmbelastung und führe zu einer Aufwertung der Wohnlage.