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Der Gemeinderat von Buchs lehnte die Einbürgerung der in der Schweiz geborenen Funda Yilmaz (25) ab. Er tat dies unter anderem mit der Begründung, Yilmaz habe keinen Kontakt zu Schweizern. Das ruft die Grossmutter ihres Verlobten auf den Plan – eine waschechte Emmentalerin.
Der Fall Funda Yilmaz hat hohe Wellen geschlagen. Viele Leser unserer Artikel können den Entscheid der Einbürgerungskommission von Buchs nicht nachvollziehen. Diese empfahl, die Einbürgerung der in der Schweiz geborenen 25-jährigen Funda Yilmaz abzulehnen, was dann auch geschah. Funda Yilmaz will den Entscheid anfechten und Rekurs einlegen: «Mir ist die Einbürgerung wichtig», sagte sie.
Der Fall Funda Yilmaz ist Thema im Talk Täglich auf TeleM1, heute Dienstag um 18:30 Uhr. Die Sendung ist auch auf unserem Stream auf www.aargauerzeitung.ch zu sehen. Mit dabei: Funda Yilmaz, Irène Kälin (Grüne) und Andreas Glarner (SVP).
Nun erhält Yilmaz Unterstützung von der Grossmutter ihres Verlobten Nico - von Rosa Böni. Diese kommentiert die vielen Reaktionen: «Ich frage mich, ob all diejenigen, die meinen, zur Nichteinbürgerung von Funda Yilmaz einen Kommentar schreiben zu müssen, Funda jemals gesehen haben, geschweige denn kennen.»
Die Politisierung des Falles behagt ihr nicht: «In dem Artikel geht es doch nicht um SVP, SP, Linke, Rechte oder Rassismus, sondern um Funda Yilmaz, die Verlobte meines Enkels!»
Reaktionen auf den Fall Yilmaz:
Besonders sauer aufgestossen ist Grossmutter Böni, dass der 25-jährigen Funda Yilmaz unterstellt wird, keinen Kontakt zu Schweizern zu haben. Ironisch schreibt sie: «Wenn die Einbürgerungskommission meint, dass Funda keinen Kontakt zu Schweizern hat, frage ich mich, was ich als 100%ige Emmentalerin bin. Kann ja sein, dass man in Buchs der Ansicht ist, dass das Emmental nicht zur Schweiz gehört!»
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Und weiter hält die Grossmutter fest: «Ich kenne Funda als eine sehr liebe und herzensgute junge Frau, die in der Schweiz bestens integriert ist und lediglich Schweizerin werden möchte.» Die Türkei, Ursprungsland von Fundas Eltern, kenne diese nur aus den Ferien. Das sei zu wenig, um die Türkei zu kennen oder gar dort integriert zu sein. Die Schweiz kenne Funda seit ihrer Geburt, also seit 25 Jahren.
Die Grossmutter schliesst ihren Beitrag mit den Worten: «Was mich erstaunt und auch sehr traurig macht, ist, dass von der Gemeindebehörde Buchs niemand den Mut hat, die Gründe der Nichteinbürgerung zu kommunizieren. Schade...»