Der Bau des neuen Unterwerks beim Wasserkraftwerk in Aarau verzögerte sich weiter.
Vor sieben Jahren mussten die Mieter aus zwei Häusern westlich des Wasserkraftwerkes Aarau ausziehen. Seither hat es dort zwischen dem Damm und der Erlinsbacherstrasse einen mehrheitlich ungenützten Kiesplatz. Der Bau des neuen, zwischenzeitlich 135 Millionen Franken teueren Wasserkraftwerkes hat sich mehrfach verzögert. In einer ersten Etappe soll das Unterwerk, dass sich aktuell flussabwärts im Gebäude mit den grossen Toren befindet, Richtung West verlegt werden – auf den Kiesplatz. Noch im Januar hoffte die Eniwa, die Baubewilligung bis Ende 2020 zu haben.
Die Baueingabe ist zwar bereits erfolgt, nicht aber die Publikation des Gesuches. Sie wird jetzt für Ende November erwartet. «Die Eniwa erhofft sich die Baubewilligung bis Ende März 2021», erklärt Kommunikationsleiterin Sandra Bläuer. Ziel sei die Fertigstellung des Unterwerk-Neubaus bis Ende 2023. Bei diesem Teilprojekt müsse die Eniwa unter anderem auf Abhängigkeiten infolge Spannungsumstellung im 110-Kilovolt-Vorliegernetz Rücksicht nehmen.
Erst, wenn das Unterwerk in Betrieb ist, kann mit dem Kraftwerk-Neubau begonnen werden – immer vorausgesetzt, dass dessen Baubewilligung rechtzeitig eintrifft (Mitteldamm-Problematik) und der Bund die erwarteten Subventionen spricht (zuletzt wurden 45 Mio. Fr. erwartet).
Das Unterwerk wird einen zweistelligen Millionenbetrag kosten. Damit es erstellt werden kann, braucht es einen Installationsplatz. Und dafür müssen die zwei Häuser (Eingangsnummern 71, 73 und 75) weg. Das entsprechende Abbruchgesuch liegt seit gestern auf (bis 2. November). Die alten, kleinen Mehrfamilienhäuser stehen bereits leer.
«Nach Fertigstellung des Unterwerks wird der Baustellenplatz wieder aufgelöst», erklärt Bläuer. Zwischen Damm und Erlinsbacherstrasse ist eine Mehrfamilienhaussiedlung angedacht. Möglicherweise realisiert durch eine Genossenschaft. «Der Gestaltungsplan für das Wohngebiet an der Erlinsbacherstrasse schreitet voran», sagt Bläuer. (uhg)