Seit Wochen versperrt Plastik in den Fenstern den Blick ins Innere des Restaurants an der Kirchgasse. Jetzt läuft der Endspurt bei den Umbauarbeiten. Die az konnte ein erstes Mal in das neue alte «Sevilla» gucken.
Die Verwandlung des «Sevilla» an der Kirchgasse in Aarau zurück in das Restaurant der Zwanzigerjahre ist nahezu vollendet: Gerade ziehen Stefan Lehmann und Raphael Kohli vom Suhrer Malergeschäft Bircher mit ruhiger Hand die letzten Linien des Kassetten-Reliefs. Originale Zeichnungen wie dieses Relief von 1922, als das «Sevilla» von spanischen Einwanderern eröffnet worden war, hatte Architekt und Eigentümer Beat Geser im Herbst freigelegt.
Damit ist die Rekonstruktion des Restaurants fast abgeschlossen: Der alte, von Hand zu bedienende Speiselift funktioniert wieder, das Eichen-Fischgratparkett ist frisch geölt, die Pavatexplatten haben einer Kassettendecke und die Bastmatten an den Wänden einem zarten Grün Platz gemacht. Ein paar wenige Handgriffe bleiben noch zu tun; so wird unter anderem noch der Helgen des Aarauer Malers Werner Holenstein, den dieser 1957 im Säli direkt auf die Wand gemalt hat, etwas aufgefrischt.
Geser rechnet aber damit, dass die Umbauarbeiten Ende nächster Woche abgeschlossen sind. Danach steht der Neueröffnung durch den neuen Wirt Raoul Niederreuther nichts mehr im Weg. Niederreuther hat Ende 2014 nach zehn Jahren die Wirtetätigkeit in der «Krone» abgegeben.