Mit Pinsel und Farbe schmückt Manuela Perrone eine Gränicher Unterführung – das Kunstwerk dauert mehrere Monate.
Kalte graue Betonwände mit Farbe zu verzieren, ist eine Passion von Manuela Perrone. Momentan verbringt die Suhrerin einen Grossteil ihrer Freizeit in der Unterführung bei der Jowa zwischen Suhr und Gränichen. Diese ist ein Überbleibsel von 1963, als dort eine Nationalstrasse ins Wynental hätte entstehen sollen.
«Bei diversen Spaziergängen mit Kindern und Hund sind wir an dieser Unterführung vorbeigekommen und ich dachte mir schon lange, dass sie etwas Farbe vertragen könnte.» Street Art ist ein Hobby von Manuela Perrone, hauptberuflich arbeitet sie als Floristin. Angefangen mit der Wandmalerei hat Perrone erst vor neun Monaten, vorher hat sie sich eher auf kleinere Leinwände konzentriert.
Seit Mitte Juli ist die 38-Jährige in der Gränicher Unterführung an der Arbeit. Es handelt sich jedoch nicht um das erste Projekt der Künstlerin. In der Stadt Aarau sind ihre Malereien an mehreren Orten zu finden. Seien es etwa Turnschuhe, welche vis-à-vis vom Jugendzentrum Wenk an Bauwände gemalt sind; oder ein riesiger Schmetterling an den Wänden des Kulturhauses Flösserplatz.
Drei Tage die Woche ist Perrone momentan damit beschäftigt, in der Unterführung farbenprächtige Blumen und Schmetterlinge an die Wand zu malen. Platz für Kreativität hat sie genug: Die Betonwand ist 4,3 Meter hoch und 27 Meter lang. Die Mal-Bewilligung hat Perrone eingeholt. Geld erhält sie für ihre Arbeit keines, einen Grossteil der Farben spendierten Maler, die dafür keine Verwendung mehr hatten.
Die Motive malt sie von Hand und ohne Schablonen auf. Nur eine A4 grosse Skizze hilft der Künstlerin bei der Orientierung. «Ich habe den Grundsatz, dass ich nur mache, was ich kann. Ich traue es mir zum Beispiel noch nicht zu, Gesichter dieser Grösse an die Wand zu malen.» Passanten sind begeistert von Perrones Arbeit, viele bleiben kurz stehen und bewundern, was die zierliche Frau mit Pinsel, Farben und einer Leiter vollbringt.
Bis Anfang September soll das Kunstwerk fertig sein. Die zweite Betonwand wird ein Kollektiv von sechs Künstlern aus der Region verschönern.