Die Gemeinden Küttigen und Rombach führen an ihren Schulen ein spezielles Projekt durch. Die Schüler sind Artisten und studieren Zirkusnummern für ein Programm ein.
«Wer von euch ist schwindelfrei?» Keine Antwort. Die Kinder stecken die Köpfe zusammen und tuscheln, was Artistin Bente wohl mit ihnen vorhat. Dann: Drei Mutige strecken zögernd den Zeigefinger in die Höhe. Mit kritischen Blicken steigen sie zu Bente in die Manege, wo eine wacklige Strickleiter von der Decke herabbaumelt. «Hier sollen wir hochklettern?» Sie sollen, während Bente ihnen von unten Anweisungen gibt. Erstaunlich rasch legen die drei Jungartisten das anfängliche Zögern ab und hängen eng ineinander verschlungen in der Strickleiter. Tosender Applaus der Mitschüler brandet auf.
Dies ist nur eine der vielen Zirkusnummern, die die Schülerinnen und Schüler aus Küttigen und Rombach an diesem heissen Mittwochmorgen in der Turnhalle kennenlernen. Unter der Leitung der drei Zirkuspädagogen Terry, Beni und Bente vom Circus Luna aus Baden werden sie in einer Projektwoche vom 19. bis 23. September ein rund zweistündiges Programm einstudieren.
Favoriten auswählen
Seien es Kunststücke mit dem Diabolo, Hechtrollen durch einen Feuerreif oder Witze erzählen im Clownkostüm: Die Kinder dürfen aus einem breiten Angebot ihren Favoriten auswählen. An der Gewerbeausstellung (23. bis 25. September) präsentieren sie das Gelernte einem «hoffentlich grossen Publikum.» Das wünscht sich Schulleiter Manfred Peier für die insgesamt vier Aufführungen.
Zum ersten Mal beteiligt sich die Schule an der Gewerbeausstellung. «Die Idee kam vom Gewerbeverband, wir von der Schule waren von Anfang an begeistert davon», sagt Peier. «Von der Zusammenarbeit profitieren beide Seiten. Die Schüler kommen zum ersten Mal in Berührung mit einem grossen Projekt, im Gegenzug darf die Gwärbi mit mehr Besuchern als sonst rechnen.»
Wer darf Popcorn machen?
Hört man sich bei den Schülern um, wird schnell klar, was auf ihrer Wunschliste an oberster Stelle steht. «Ich will der Clown sein», tönt es aus dem Lager der Knaben. Die Mädchen sehen sich eher als Kunstturnerinnen oder auf dem Hochseil. Aber auch für Aufgaben, bei denen man nicht im Scheinwerferlicht der Manege steht, sind die Küttiger und Rombacher Schüler zu begeistern. So sind die Plätze an der Popcorn-Maschine bereits heute heiss begehrt.
Bis zur Projektwoche geht der Schulunterricht normal weiter. Für die Kinder bleibt also noch etwas Zeit, genügend Mut für die waghalsigen Nummern zu sammeln.