In Turnerkreisen kursiert eine Whatsapp-Nachricht, wonach Diebe am Turnfest umgehen. Das schrieb der Turnfest-Medienverantwortliche Marco Canonica am Mittwoch. Wie viel Wahrheit in der Nachricht steckt, ist unklar. Der Polizei wurden am ersten Wochenende "rund ein halbes Dutzend Diebstähle" gemeldet.
Der Regionalsender Tele M1 hat am Turnfest den Langfinger-Test gemacht: Wie schwierig ist es, unbemerkt Handys und Portemonnaies aus den herumliegenden Taschen zu entwenden? Beim ersten Versuch wühlt die Reporterin unbehelligt im Gepäck, obwohl nebenan eine Gruppe Turner steht und sie teilweise beobachtet. Sie findet unter anderem ein Handy. "Erst beim dritten Hinsehen habe ich gedacht: Da stimmt etwas nicht", sagt einer der Turner von nebenan. Man habe diskutiert und sei darum nicht aufmerksam gewesen.
Bei einer unbeaufsichtigten Gepäck-Insel auf der Schachen-Wiese bleibt die Reporterin erfolglos: Sie findet haufenweise Kleider, aber keine Wertgegenstände. Die Besitzerinnen und Besitzer schauen offenbar vorbildlich zu ihren Wertsachen.
Beim dritten Versuch wird die Reporterin schnell erwischt: Kaum öffnet sie eine Tasche, springt deren Besitzer von der Festbank nebenan auf und ruft: "Das ist meine!" Der Mann sagt, er schaue gut zu seinen Wertsachen, weil das vorgängig empfohlen wurde. Dass man so vorsichtig sein müsse, sei man sich nicht gewohnt. Ein Gebot unter Turnern besagt, dass man sich nicht bestiehlt.
Andere reagieren ungläubig, als sich die ungebetene Schnüfflerin am Gepäck zu schaffen macht. So etwa ein Turner aus Koblenz: "Sie klaut etwas" ... "Häh? Was machst du mit meiner Tasche?"
Fazit: Ein Dieb hätte ohne Probleme Beute gemacht. Viele Turnerinnen und Turner tragen aber die gebotene Sorge zu ihren Wertsachen. (mwa)