Das Westschweizer Unternehmen Vento Ludens hat eine Bauausschreibung für einen 99 Meter hohen Mast in Kienberg eingereicht. Damit will man sich Klarheit über die dort herrschenden Luftströme verschaffen.
Das Projekt Windpark Burg in Kienberg SO geht in die nächste Runde. Denn bevor sich die Rotoren drehen und Windkraft in elektrische Energie umwandeln, will man sich Klarheit über die herrschenden Luftströme verschaffen: Vento Ludens (Suisse) GmbH, Orbe, hat deshalb zur Windmessung die Bauausschreibung für einen 99 Meter hohen, dreieckigen Gittermast mit einer Kantenlänge von zirka 45 Zentimetern, eingereicht. Denn oberhalb von Kienberg werden auf unterschiedlichen Höhen über Grund die Windgeschwindigkeit, Windrichtung, Temperatur und Feuchtigkeit gemessen.
Dem Vernehmen nach dauern die Messungen mindestens ein Jahr, insbesondere auch deshalb, um die Windverhältnisse in den verschiedenen Jahreszeiten zu bestimmen. Je nach Resultat kann es auch eine Verlängerung der Messzeit geben. Fest steht indes, dass der Gittermast nach Beendigung der Messungen wieder abgebaut wird.
Solarzelle liefert Strom
Für den Betrieb der am Gittermast befestigten Messgeräte wie auch für das vorgeschriebene Flug-Sicherheitslicht wird elektrische Energie benötigt. Da aber keine Zuleitung erstellt werden kann, erfolgt nun die Sicherstellung der Stromversorgung mittels Solarzelle und Akkus, die am Mast montiert werden.
Windmessungen über längere Zeit
Mit dieser Anlage können die tatsächlichen Windvorkommen oberhalb von Kienberg exakt und über einen längeren Zeitraum registriert werden. Die Daten werden schliesslich Aufschluss geben über die zu erwartende Stromproduktion des geplanten Windparks: 4 bis 5 Windräder, inklusive des Standorts Burg auf Gemeindegebiet Oberhof AG, sollen errichtet werden, davon mindestens 3 Anlagen auf Kienberger Boden.
«Wir haben die Bauausschreibung nicht nur in unserem amtlichen Publikationsorgan veröffentlicht, sondern auch allen Gemeinderäten der Nachbargemeinden zur Information weitergeleitet sowie Werner Habermacher und Peter Bircher von der Arbeitsgruppe Burg in Wölflinswil. Es ist nämlich unser grosses Anliegen, interessierte Kreise und vor allem auch die Öffentlichkeit stets transparent und offen über den Stand des Projekts Windpark Burg zu informieren», hielt Kienbergs Gemeindepräsident Christian Schneider gegenüber der az Aargauer Zeitung fest. Ausserdem erwähnte das Kienberger Gemeindeoberhaupt, dass nach der Gründung der Firma Windpark Burg AG der Auftrag zur Erstellung eines Vogelgutachtens an die Vogelwarte Sempach erteilt wurde und erste Abklärungen bereits erfolgt seien.
Nachzutragen ist, dass die Bauausschreibung bis zum 2. Juni geplant war, jedoch infolge Ferienabwesenheit der Gemeindeschreiberin um eine Woche (bis zum 9. Juni) verlängert wird. Noch die Angabe zum finanziellen Aufwand: 100000 Franken wird die Windmessung ungefähr kosten.