Neuer Schwung für ein bislang gescheitertes Vorhaben: Der Planungsverband der Region Aarau (PRA) will sich bis Anfang 2016 neue Statuten verpassen.
Die Delegierten der Verbandsgemeinden nahmen an ihrer Versammlung im Aarauer Rathaus zur Kenntnis, dass die Reorganisation des PRA wieder Fahrt aufgenommen hat. Letztes Jahr hatte die Änderung der Satzungen Schiffbruch erlitten. Die bestehenden Satzungen verlangen nämliche einstimmige Beschlüsse und so führte das Nein der Gemeinde Erlinsbach in eine Sackgasse.
In der Zwischenzeit ist eine Arbeitsgruppe eingesetzt worden, die zwei Organisationsmodelle ausgearbeitet hat. Einem Modell mit einer starken Abgeordnetenversammlung steht ein Modell gegenüber, das einen erweiterten Vorstand vorsieht und ohne Abgeordnetenversammlung auskommt.
Das Tagesgeschäft würde dabei von einer kleinen Geschäftsleitung geführt. Bei beiden Varianten geht man davon aus, dass eine professionelle Geschäftsstelle eingerichtet wird. Ziel sei es, der Abgeordnetenversammlung im Juni 2015 einen Vorschlag zum Beschluss zu unterbreiten, sagte Stadt- und PRA-Präsidentin Jolanda Urech. Im Januar soll den Gemeinden ein Bericht zur Vernehmlassung vorgelegt werden.
Bereits am 1. Januar 2016 soll die neue Organisationsform in Kraft treten. «Dies ist ein ehrgeiziges Ziel», sagte Urech, «doch wenn wir unseren Verband stärken wollen, muss etwas geschehen.» Die revidierten Statuten müssen von den Gemeindeversammlungen aller 17 Verbandsgemeinden abgesegnet werden.
Der Bund richtet die landwirtschaftliche Subventionspolitik neu aus. Die Landwirte erhalten weniger Beiträge für die landwirtschaftliche Produktion, dafür werden Massnahmen subventioniert, welche zur Aufwertung der Landschaft führen. Damit ab 2016 Subventionen fliessen können, muss bis September 2015 beim Kanton und beim Bund ein regionales Landschafts-Qualitäts-Konzept eingereicht werden.
Der PRA-Vorstand hat mit diesem Konzept das Büro Creato, Genossenschaft für Creative Umweltplanung, Ennetbaden, beauftragt. Landschaftsarchitekt Felix Naef betonte: Die Landschaft ist Standortfaktor Nummer 1. «Die Landwirte, die drei Prozent der Bevölkerung ausmachen, bewirtschaften 97 Prozent der Landschaft», sagte er. Der Zustand der Landschaft habe somit sehr viel mit der Landwirtschaft zu tun.
Der PRA hat bereits im Februar 2013 als prioritäre Aufgabe die Erarbeitung eines regionalen Energiekonzepts beschlossen und damit das Büro Planar (AG für Raumentwicklung Zürich) beauftragt. Fabia Moret stellte den Delegierten die Potenziale und Handlungsempfehlungen vor. Sie empfiehlt keine regionale Energieplanung, jedoch die Einrichtung einer Kommission, welche die Energieaktivitäten in der Region koordiniert.
Die Bemühungen des Planungsverbandes und der Stadt für mehr Schnellzugshalte in Aarau hätten vorderhand nicht zum gewünschten Erfolg geführt, stellt der Vorstand in seinem Tätigkeitsbericht fest. Auch auf Begehren im Zusammenhang mit dem Vierspurausbau und dem Eppenbergtunnel seien die SBB nur zu einem kleinen Teil eingegangen. Da aber das Vorhaben des Bahnausbaus zwischen Aarau und Olten grundsätzlich unbestritten sei, sei auf eine Beschwerde verzichtet worden.