2015 war für die Badis in der Region das zweitbeste ihrer Geschichte. Das absolute Rekord-Wochenende war am 4./5. Juli. Am meisten Gäste hatte das grosse Aarauer Freibad Schachen. Hier wird das Wasser auch an kühlen Tagen auf 25 Grad geheizt.
Zuerst die schlechte Nachricht: Der schöne Sommer ist wohl definitiv zu Ende. Zeit also, um bei den Badmeistern nach den Eintrittszahlen dieser Saison zu fragen. Von ihnen kommt die gute Nachricht: Das Jahr 2015 ist viel besser verlaufen als das letzte.
«Das ist auch keine Kunst, 2014 ist kein Massstab», findet Steve Radam, seit neun Jahren Badmeister in Suhr. 2014 war nämlich das schlechteste Badi-Jahr seit langem, mit nur etwas mehr als 51 000 Eintritten in der Badi Suhr. Bis vergangenen Sonntag waren es heuer schon 81 000 Eintritte. Mehrere tausend dürften noch hinzukommen. Denn durchschnittlich kommen pro Tag 660 Menschen in die Suhrer Badi und die Badi ist noch bis zum 20. September offen.
Einen Tag wie den 4. Juli wird es allerdings kaum nochmals geben: Mit exakt 3525 Eintritten war das der Rekordtag. Auch die anderen Badis der Region verzeichneten am Wochenende des 4. und 5. Juli am meisten Eintritte. Der Grund ist – wie könnte es anders sein – das Wetter: Der 5. Juli war der fünfte Tag in Folge, an dem es 30 Grad oder wärmer war.
Die rekordverdächtigen Zahlen des Sommers 2015 werden nur durch den Jahrhundertsommer 2003 getoppt. Ein gutes Beispiel dafür ist die Badi Unterkulm. 2003 musste sie bereits am 18. August schliessen, weil zu wenig Wasser vorhanden war. Trotzdem zählte man damals die Rekordzahl von 65 000 Gästen. Dagegen verblassen die bisher 36 000 Eintritte im laufenden Jahr fast. Aber 2015 ist auch für Unterkulm das zweitbeste Jahr, mit zweimal mehr Eintritten als in der Saison 2014.
Nun, da sich die Hitze von der Schweiz verabschiedet, sagt Badmeister Peter Haltiner: «Nach dieser Woche ist die Saison wahrscheinlich gelaufen.» Voraussichtlich am Sonntag schliesst die Badi. Dass 2015 so ein Erfolg wird, hätte Haltiner, der schon seit 33 Jahren für die Unterkulmer Badi arbeitet, nicht gedacht: «Dieser Sommer hat schlecht angefangen.» Umso mehr freut er sich jetzt und sagt: «Wir haben viele Hebel und Schalter für die Badi. Nur für das Wetter haben wir keinen.»
Weniger Hebel und Schalter gibt es für den Hallwilersee. Auch dort suchten viele Menschen Abkühlung von der Hitze: Im Strandbad Seerose in Meisterschwanden wurden bis 17. August 31 600 Eintritte gezählt. Das sind dreimal mehr als 2014, als in der ganzen Saison nur 9300 Besucher kamen.
Am meisten Gäste hatte das grosse Aarauer Freibad Schachen, wo das Wasser dank Heizung auch an kühleren Tagen 25 Grad warm ist. Bis Sonntag besuchten über 127 000 Menschen die Badi. Das sind 30 000 mehr als 2014. Und 40 000 weniger als im Rekord-Sommer 2003, der einfach nicht zu übertrumpfen ist. «Damals kamen alleine im Juni schon 68 000 Gäste in die Badi», so Badmeister René Hächler.
Die Aarauer Badi schliesst am 20. September. Danach sind die Badi-Angestellten noch bis zu zwei Monate mit Unterhalts- und Reinigungsarbeiten beschäftigt. Und dann dürfen sie endlich Ferien nehmen. Seit der Saisoneröffnung am 1. Mai war das dem Aarauer Badmeister René Hächler nicht möglich. «Bald habe ich wieder mehr Zeit für meine Familie. Darauf freue ich mich», so Hächler.
Die teuerste Badi der Region, jene in Oberentfelden, zählte 33 000 Eintritte, das sind 14 000 mehr als 2014. Und die günstigste Badi, jene in Bottenwil, verkaufte heuer 3000 Einzeleintritte an Erwachsene, das sind dreimal mehr als im letzten Jahr. Nicht in den Zahlen enthalten sind Schülereintritte und Personen mit Saisonabonnements.
Mit Negativschlagzeilen ist die Badi Lenzburg in die Saison gestartet, als ein Badmeister verprügelt wurde. Auf den Saisonverlauf hatte dies aber keinen Einfluss: 48 000 Eintritte wurden gezählt. Bis zum Saisonende am 13. September werden es wohl 50 000 sein. Das sind 30 000 weniger als 2003, aber doppelt so viele wie im letzten Jahr.