Aarau
Das 20-Millionen-Fest: Die Vorbereitungen für das Eidgenössische Turnfest laufen

Bald ist es zwei Jahre her, seit das Eidgenössische Volksmusikfest Zehntausende Besucher nach Aarau spülte. Und in zwei Jahren steht das nächste Eidgenössische an. Nach den Schwingern und Älplern (2007), den Schützen (2010) und den Volksmusikern (2015) kommen 2019 die Turner nach Aarau.

Nadja Rohner
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ETF-Geschäftsführer Stefan Riner erwartet ein «Riesenfest».Sandra Ardizzone

ETF-Geschäftsführer Stefan Riner erwartet ein «Riesenfest».Sandra Ardizzone

Sandra Ardizzone

Schon zum siebten Mal darf Aarau Gastgeber des Eidgenössischen Turnfests (ETF) sein – das erste fand hier 1832 statt, das letzte 1972. Kommt hinzu: Aarau ist seit den 1930er-Jahren Sitz des Schweizerischen Turnverbands. Ein Heimspiel also. Die Verbindung der Turner zur Stadt Aarau soll denn auch am Turnfest 2019 (13.–16.6./20.–23.6.) speziell hervorgehoben werden.

Wie, das ist noch völlig offen. Klar ist aber: «Es wird ein Riesenfest für die ganze Bevölkerung, mit Turnen und Sport, aber auch Gastronomie und Festivitäten.» Das sagt Stefan Riner, ETF-Geschäftsführer. «Wir sind in der unspektakulären, aber wichtigen Zeit der Konzepterarbeitung», fügt Kommunikationschef Marco Canonica an. Als Dachorganisation kümmert sich ein Trägerverein, bestehend aus Kanton, Stadt, Turn- und Gewerbeverbänden sowie Aargau Tourismus, um die Organisation. Präsidiert wird er von Regierungsrat Alex Hürzeler.

108 Disziplinen im Angebot

Bereits heute kann gesagt werden, dass der Schachen Epizentrum des Turnfests wird. «Wir versuchen, das Fest möglichst zentral an einem Ort zu halten, damit die Wege für die Wettkampfteilnehmer kurz sind», sagt Riner. Insgesamt werden 108 Disziplinen angeboten.

Sicher ist auch: Es wird eine Arena geben, in der sich die Top-Vereine präsentieren können – «Die Spitze des Breitensports», so Riner. Es sind Wettkämpfe in verschiedenen Schul- und Sportanlagen der Stadt Aarau und in umliegenden Gemeinden sowie der Keba geplant. Die Schlussfeier soll im Stadion Brügglifeld stattfinden.

Noch unklar ist, wo in der Stadt und der Region weitere Flächen benötigt werden. Zum Beispiel für den Camping-Platz. Zudem werden Turnhalle und Zivilschutzunterkünfte für die Übernachtungen benötigt. Doch damit beschäftigt sich das OK noch nicht. Im Moment analysiert man die erwarteten Besucherströme.

Rund 50 000 Aktive (Erwachsene) und 20 000 Jugendliche aus rund 2200 Vereinen, dazu 100 000 bis 150 000 Besucher. Ziel ist, dass diese möglichst mit dem öV anreisen – am letzten ETF in Biel (2013) kamen 95 Prozent der Teilnehmer mit Zug und Bus. Deshalb wird es wohl keinen Parkplatz in Festplatz-Nähe geben, nur Shuttle-Betrieb.

Das Fest hat ein Budget von 20 Millionen Franken. Die Einnahmen setzen sich, grob geschätzt, aus je einem Drittel Teilnehmergebühren (Festkarten), Gastronomie und Eintritte der Besucher sowie Sponsoringbeiträge zusammen. Die Stadt Aarau wird sich voraussichtlich mit 750 000 Franken beteiligen.

Damit das Fest gelingt, braucht es Helfer. Viele Helfer. «Im Herbst werden die regionalen Vereine angeschrieben», sagt Stefan Riner. «Sie haben sich zum Teil sogar schon selber gemeldet, etwa der Buchser American-Football-Club Argovia Pirates oder der Aarauer Kantonsschüler-Turnverein.»

Geschäftsführer Stefan Riner (38) stammt aus einer Schafisheimer Turnerfamilie, heute wohnt er in Rupperswil. Nach 16 Jahren bei der Kantonspolizei Aargau studierte er Kommunikation und erhielt den Job als ETF-Geschäftsführer noch während des Studiums. Riner hat sein Büro im Kern-Areal.