Endlich
Christbaumverkauf: «Ohne Baum ist es einfach nicht Weihnachten»

ist es so weit. In diesen Tagenwird der halbe Aargau einen Christbaum kaufen. Am grössten ist das Angebot morgen Samstag. Wir haben bereits gesternin der Aarauer Telli mit angehenden Tännchen-Besitzern gesprochen.

DeboraH Onnis (Text und Fotos)
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«Ohne Baum ist es einfach nicht Weihnachten»
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Rosmarie Rüttimann (71) «Für mich ist der Weihnachtsbaum ein Zeichen für Friede, Freude und Familie. Die Grösse des Baums ist egal. Ich werde ihn mit Bändern und Kugeln verzieren. Aber ohne echte Kerzen – das ist zu gefährlich.»
Annemarie Eklund (29) «Der Tannenbaum gehört einfach zu Weihnachten. Und für mich muss es auch ein echter Baum sein. Weil ich es natürlich mag, werde ich ihn schlicht schmücken.»
Stephanie Ajila (31) mit Sohn Leo (7) «Ich finde es wichtig, Traditionen zu pflegen. Auf die Spitze unseres Baumes kommt ein aussergewöhnlicher Weihnachtsstern. Er ist 30 Jahre alt.»
Annelise (71), und Hanspeter (74) Sturzenegger «Es ist ein sehr schönes Gefühl, wenn man den Baum am 24. Dezember schmücken kann. Echte Kerzen geben eine ganz spezielle Wärme in die Stube. Wir dekorieren den Baum jedes Jahr mit einer anderen Farbe. Jetzt ist Weiss dran.»

«Ohne Baum ist es einfach nicht Weihnachten»

Deborah Onnis

Egal, ob gross, klein, dick oder dünn, entscheidend sollten die Ausstrahlung und das vorhandene Potenzial sein. Das gilt für Menschen, aber auch für Christbäume. Was macht aber einen guten Baum aus? Für den Lenzburger Stadtoberförster Frank Haemmerli ist es klar: «Am schönsten ist es, wenn der Baum frisch geschnitten, satt grün ist sowie glänzende Nadeln hat.» Am besten sei ein Schweizer Baum, der mit dem FSC-Logo gekennzeichnet sei, findet Haemmerli.

Was der Lenzburger Förster rät

Es gibt eine Auswahl an Baumsorten: Als Weihnachtsbäume eignen sich etwa Rot-, Weiss- oder Nordmanntannen. «Rottannen sind günstiger, haben aber leicht stechende Nadeln und verlieren diese auch relativ schnell. Sie geraten auch schneller in Brand», erklärt der Lenzburger Stadtoberförster. Diese Tannensorte ist also eher für einen kurzen Gebrauch von ungefähr drei Tagen geeignet.

Wer hingegen bis zum Dreikönigstag einen schönen Weihnachtsbaum in der Stube haben will, kauft eine Weisstanne oder eine Nordmanntanne. «Sie sind zwar teurer, aber das Geld lohnt sich», sagt Haemmerli. Die Nordmanntanne hat beispielsweise sanfte lange Nadeln, die bläulich schimmern und die angenehm anzufassen sind.

«Genau so wie beim Coiffeur»

Bei der Auswahl des Baumes sollte man stets die Höhe der Wohnräume im Kopf haben, die meist zwischen 2,1 und 2,3 Meter liegt. «In der Regel ist es nicht sinnvoll, einen übergrossen Baum zu kaufen», rät Haemmerli. Und lieber einen dichteren Baum kaufen als einen durchsichtigen: «Beim dichteren Baum kann man immer noch Äste wegschneiden. Umgekehrt geht das nicht. Genauso wie beim Coiffeur.»

Spitze muss dranbleiben

Ist der Auserwählte dann mal gekauft und in der Stube, empfiehlt Haemmerli, den Baum vor dem Aufstellen am Fuss etwas einzukürzen oder zuzuspitzen, um das Harz zu entfernen. «Bleibt dieses dran, werden die Wasserbahnen verstopft und der Baum kann kaum mehr Wasser aufnehmen.» Da der Baum immer genug Wasser benötigt, soll man je nach Bedarf mit der Spritzkanne nachfüllen.

Und was machen, wenn der Baum doch zu gross für die Wohnung ist? Laut Haemmerli darf man etwas auf gar keinen Fall tun: «Die Spitze des Baumes abzuschneiden, ist aus ästhetischen Gründen ein ziemliches No-Go», sagt der Baum-Experte. «Wenn der Baum zu gross ist, dann bitte von unten einkürzen, auch wenn es vielleicht einige Schweisstropfen braucht.»

Jeder Baum ist irgendwie schön

Schliesslich aber sollte man sich nicht zu fest auf die äusserlichen Merkmale fixieren: «Jeder Baum ist auf seine Art schön und speziell. Schliesslich kommt es darauf an, was man mit entsprechendem Schmuck und der persönlichen Note aus ihm macht», sagt Haemmerli und fügt hinzu: «Jeder Weihnachtsbaum verdient es, in einer Stube zu stehen und bewundert zu werden.» (DON)