Buchs AG
Chocolat Frey ändert Strategie: 50 Mitarbeiter in Buchs betroffen

Die Migros-Schoggi-Firma Chocolat Frey ist unter Druck und beschränkt ihr Exportgeschäft. Das hat Folgen für rund 50 Mitarbeiter am Produktionsstandort Buchs. Ihr Arbeitspensum wird reduziert, sie werden früher pensioniert oder entlassen.

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Das Hauptquartier der Chocolat Frey AG in Buchs.
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Chocolat Frey
Einblick in die Produktion.
Impressionen aus der Schokoladenherstellung in Buchs.
Nicht immer ein Schoggi-Job: Produktionsstrasse bei Frey.

Das Hauptquartier der Chocolat Frey AG in Buchs.

Keystone

Die schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben die Chocolat Frey in den letzten zwei Jahren unter Druck gesetzt. Der rückläufige Pro-Kopf-Schokoladenkonsum, die starke Konkurrenz von globalen Marken, die in den Schweizer Markt drängen, deutliche Steigerungen der Rohstoffpreise sowie der starke Franken zwingen die Chocolat Frey dazu, ihre Exportstrategie anzupassen.

Damit das Unternehmen auch in Zukunft erfolgreich bleibe, habe sich die Geschäftsleitung für eine betriebliche Umstrukturierung entschieden, von der rund 50 Mitarbeitende betroffen seien, so das Unternehmen in einer Mitteilung.

«Die Massnahmen umfassen Frühpensionierungen, Kürzungen des Beschäftigungsgrades und Stellenreduktionen. Dazu wurde ein Sozialplan gemeinsam mit den Sozialpartnern entwickelt.», so die Migros-Schoggi-Firma weiter.

Rohstoffpreise stiegen um 200 Prozent

Die Rahmenbedingungen für Schweizer Schokoladenproduzenten haben sich in den letzten zwei Jahren drastisch verändert: Einerseits stiegen die Rohstoffpreise wie etwa für Kakao oder Nüsse um bis zu 200 Prozent, andererseits drängen ausländische Anbieter zunehmend auf den einheimischen Markt. Das führte dazu, dass Schweizer Anbieter ihre Produktionen zunehmend ins Ausland verlagerten. Zusätzlich erschwert seit Februar dieses Jahres der starke Franken das Exportgeschäft.

Konzentration auf Eigenmarken

Um unter diesen Bedingungen konkurrenzfähig zu bleiben, sieht sich die Chocolat Frey gezwungen, ihre Exportstrategie anzupassen und Umstrukturierungen einzuleiten.

Ab 2016 konzentriert sie sich im Export primär auf ihre Kernkompetenz: die Herstellung von Eigenmarken (Private Label) für Kunden im In- und Ausland. Das Markengeschäft wird nur noch in Ländern weitergeführt, in denen durch Vor-Ort-Produktion Marktnähe und Wettbewerbsvorteile bestehen. Die Marke Frey wird zudem im Ausland selektiv als exklusiver Retail Brand weiterhin im Regal stehen.

Diese strategische Änderung hat zur Folge, dass am Produktionsstandort Buchs personelle Massnahmen umgesetzt werden müssen. Betroffen sind etwa 50 Mitarbeitende in verschiedenen Bereichen und auf allen Stufen.

Sie werden zum Teil früher pensioniert, ihr Arbeitspensum wird reduziert oder wo nicht anders möglich werden Stellen abgebaut. Es wurde ein fairer Sozialplan entwickelt und Chocolat Frey ist bemüht, allen Betroffenen eine alternative Arbeitsstelle in- oder ausserhalb des Unternehmens zu vermitteln.

Dazu wird ein Mobilitätszentrum eingerichtet. Die Massnahmen, die von der Personalkommission und den externen Sozialpartnern eng begleitet werden, sollen grösstenteils bis Ende 2015 umgesetzt sein.

Hans-Ruedi Christen, Unternehmensleiter der Chocolat Frey AG: «Mit dieser Fokussierung unseres Exportgeschäfts stellen wir bereits heute die Weichen für die Zukunft, um auch in einem wirtschaftlich anspruchsvollen Umfeld langfristig eine konkurrenzfähige Schokoladenherstellerin zu bleiben. Für die betroffenen Mitarbeitenden setzen wir alles daran, mit einem fairen Sozialplan menschliche, soziale und wirtschaftliche Härten zu vermeiden.»