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Der Buchser Gemeindeammann beobachtet den Zukunftsraum-Prozess genau, sieht für seine Gemeinde aber keinen Handlungsbedarf.
Jetzt weiss die Region ungefähr, wie ein neues «Gross-Aarau» bei Fusionen im Zukunftsraum Aarau aussehen und organisiert sein würde. An Infoveranstaltungen in Suhr, Entfelden und Aarau wurden die Ergebnisse der Fusionsanalyse vorgestellt. Unter den Zuschauern: Urs Affolter, Ammann der Gemeinde Buchs, die partout nicht beim Fusionsprojekt mitmachen will.
Sie waren am Infoabend zum Zukunftsraum, obwohl Buchs nicht beim Fusionsprojekt mitmacht. Warum?
Urs Affolter: Ich nahm aus persönlichem Interesse, um mich auf dem Laufenden zu halten, am Informationsanlass in Aarau teil.
Am 16.11.19 haben Sie im AZ-Interview gesagt, der Zukunftsraum blockiere wichtige Projekte in der Region. Welche?
Ich habe an das Projekt der Regionalpolizei Suret, welches inzwischen aber von den zuständigen Organen bewilligt wurde, sowie an das Projekt des neuen Forstbetriebes «Wyna-Suhre» der Ortsbürgergemeinden Suhr/Buchs/Gränichen und der Einwohnergemeinde Unterkulm gedacht. Dieses musste sistiert werden, bis die Zukunft von Suhr geklärt ist. Es wäre kaum zweckmässig, eine neue Organisation aufzusetzen, wenn ein wichtiger Partner plötzlich nicht mehr dabei wäre. Im Zukunftsraum soll der Forstbetrieb ja als öffentlich-rechtliche Anstalt betrieben werden. Ausserdem hätten die Abstimmungen praktisch zeitgleich stattgefunden, was offensichtlich keinen Sinn gemacht hätte.
Wenn es zu einer Fusion im Gesamtperimeter des Zukunftsraums kommt, ist dies das Aus für die Kreisschule Aarau-Buchs. Was bedeutet das für Buchs? Und gibt es weitere Bereiche, in denen Sie jetzt, da die Ergebnisse der Fusionsanalyse bekannt sind, im Falle einer Fusion für Buchs Probleme sehen würden?
Wir haben bereits im Einwohnerrat auf eine Anfrage betreffend Kreisschule hin geantwortet, dass wir uns mit dieser Frage und weiteren Themen auseinandersetzen werden, sobald klar ist, welche der Zukunftsraumgemeinden nun tatsächlich ihre Eigenständigkeit aufgeben und fusionieren wollen. Es sind diverse Fusionsmöglichkeiten denkbar, die völlig unterschiedliche Auswirkungen haben würden. Im Moment ist es daher weder sinnvoll noch angezeigt bezüglich Eventualszenarien in Aktivismus zu verfallen. Dazu ist genügend Zeit vorhanden, wenn die Zukunftsraumentwicklung geklärt ist.
Im Interview Anfang 2019 haben Sie gesagt: «Wenn rundherum alle fusionieren, würde es bei uns auch nicht mehr lange dauern.» Ist Buchs 2030 ein Stadtteil von Aarau?
Die stimmberechtigten Buchserinnen und Buchser haben sich vor ziemlich genau einem Jahr, am 10. Februar 2019, deutlich für die Eigenständigkeit der Gemeinde ausgesprochen. Seither wurden an Gemeindeabstimmungen weitere zukunftsweisende Entscheide getroffen, sodass wir aktuell für kommende Zeiten gut aufgestellt sind und selbstbewusst in die Zukunft blicken. Sollte sich mit den Zukunftsraumabstimmungen die Ausgangslage um uns herum völlig verändern, werden wir uns natürlich damit auseinandersetzten und uns bei Bedarf entsprechend positionieren.
Was, wenn Suhr im Sommer beim Fusionsprojekt Zukunftsraum Aarau aussteigt – nähern sich dann Buchs und Suhr an?
Wir arbeiten heute bereits in verschiedenen Bereichen (Jugendarbeit, Regionalpolizei, Schwimmbad, Ortsbürger und Forst etc.) eng und sehr gut mit der Gemeinde Suhr zusammen – wir müssen uns nicht erst annähern. Diese Zusammenarbeit könnte weiter gestärkt werden.