Buchs
GLP-Gemeinderatskandidat Reto Bianchi: «Würde die Feuerwehr mit Suhr zusammengelegt, könnte sicher Geld gespart werden»

Acht Männer wollen (wieder) in den Buchser Gemeinderat. Die AZ stellt sie anhand eines standardisierten Fragebogens vor. Heute: Reto Bianchi (GLP).

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Reto Bianchi sitzt aktuell auf dem einzigen GLP-Sitz im Buchser Einwohnerrat.

Reto Bianchi sitzt aktuell auf dem einzigen GLP-Sitz im Buchser Einwohnerrat.

Fabio Baranzini

Was stört Sie an Buchs?

Reto Bianchi: Nichts; ich bin sehr glücklich, hier zu leben – die Nähe zur Stadt, die kurzen Wege und der gute Anschluss ans öffentliche Netz sind super und wir haben eine sehr gute Nachbarschaft.

Wie lange halten Sie es ohne Handy aus?

Etwa zwei Tage, wenn ich auf Wanderungen in den Bergen bin.

Warum sind Sie Politiker geworden?

Ich wurde als Jugendlicher von unserem Abteilungsleiter in der Pfadi gefragt, ob ich nicht in der Politik mitmachen wolle. So trat ich mit 18 Jahren der EVP Lenzburg bei.

Er hilft, wenn es brennt

Reto Bianchi (56) ist mit Mirjam Bianchi verheiratet. Sie haben vier Kinder. Bianchi ist gelernter Koch und hat Sozialpädagogik studiert. Er arbeitet als Sozialdiakon bei der Reformierten Kirche in Aarau in Aarau und ist bekannt als Feuerwehr-Instruktor sowie Einwohnerrat. In der Pfadi hiess er «Pavo». 

Warum ist Andreas Glarner ein guter Politiker?

Andreas Glarner ist sicher ein toller Mensch; mit seiner Art zu politisieren habe ich aber oft sehr Mühe. Die Art und Weise wie er polarisiert, mit der kann ich nicht viel anfangen.

Wofür werden zu viele Steuergelder ausgegeben?

Zu viel Geld wird aus meiner Sicht an einigen Budget-Posten ausgegeben. Diese Ausgaben sind im Moment nicht zu vermeiden, ausser es werden Dienste wie die Sozialabteilung oder die Feuerwehr mit anderen Gemeinden zusammen gelegt. Wenn zum Beispiel eine Sozialregion mit Aarau geschlossen würde, oder die Feuerwehr mit Suhr zusammengelegt würde, könnte hier auf die Dauer sicher Geld eingespart werden.

Wenn Sie einfach so könnten: Wofür würden Sie 10 Millionen Steuer-Franken ausgeben?

Ich würde die Sanierung der Schulhäuser Gysimatte und/oder Suhrematte sofort vorziehen. Der Schulraum wird in Zukunft benötigt. Auch würden durch die Sanierung die Gebäude klimaneutraler werden.

Trauern Sie dem Zukunftsraum nach?

Ja, ich finde es ein wenig schade, dass der Zukunftsraum in dieser Form Geschichte ist. Die Abstimmungen in den Gemeinden, die mitmachen wollten, haben gezeigt, dass die Region für ein solch grosses Gebilde noch nicht bereit ist. Für mich ist es nun wichtig, dass wir schauen, wo wir noch mehr Zusammenarbeit praktizieren könnten und als Gemeinde dennoch eigenständig bleiben können (Sozialregion, Feuerwehr und Bauamt).

Soll Buchs vermehr sparen oder den hohen Steuerfuss längerfristig akzeptieren?

Mittelfristig müssen wir mit dem höheren Steuerfuss leben, der wird realistisch gesehen die nächsten acht Jahre so hoch bleiben. Er würde sich nur verändern, wenn wir die Ausgaben drastisch senken könnten.

Warum könnten Sie sich vorstellen, in «Little Istanbul» (Aarauerstrasse) zu wohnen?

Ich lebe in der Nähe der Aarauerstrasse, wohnen möchte ich dort nicht wegen des Verkehr. Als Velofahrer und als Fussgänger ist mir dieser Strassenabschnitt zu gefährlich, es fehlen Bäume, Parkplätze liegen quer übers Trottoir. Dies müsste zuerst geändert werden. Die Quartiere hinter der Aarauerstrasse auf beide Seiten finde ich sehr schön. Dort zu leben kann ich mir gut vorstellen.

Was finden Sie attraktiv an sich?

Ich würde meine Fähigkeit, vernetzen zu können, als attraktiv bezeichnen. Mit mir kann man einen Konsens finden und meine Teamfähigkeit finde ich attraktiv für die Arbeit im Gemeinderat. Auch die Fähigkeit, schwierige Fragen anzusprechen und dafür nach Lösungen zu suchen, ist eine positive Eigenschaft von mir.