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Ein Höchststand an Covid-Patienten einerseits und zahlreiche Besucher andererseits zwingen die Klink zu Massnahme. Aktuell werden 64 Coronapatienten betreut – ein Höchststand seit Beginn der Pandemie.
Noch im Interview vom Montag sagte Thomas Sigrist, Chefarzt Pneumologie und GEschäftsleitungsmitglied der Klinik Barmelweid, man wolle wenn möglich auf einen kompletten Besucherstopp während der zweiten Coronawelle verzichten. Dies, weil die Patientinnen und Patienten auf der Barmelweid eine deutlich längere Aufenthaltszeit haben als normalerweise in einem Akutspital, und sich entsprechend ein Besuchsverbot stärker auswirkt. Sigrist sagte aber auch: «Sollte die Situation aus dem Ruder laufen, behalten wir uns vor, wieder einen Besucherstopp einzuführen.»
Dieser Moment ist nun tatsächlich gekommen: Ab dem Freitag sind Besucher nicht mehr erlaubt. «Schweren Herzens» habe sich die Barmelweid zu diesem Schritt entschieden, sagt Kommunikationsleiterin Martha Brem.
Der Besucherstopp sei einerseits nötig, weil die Klinik Barmelweid aktuell 64 Coronapatienten betreut, was bezogen auf die Gesamt-Bettenzahl von 280 enorm viele seien – und ein Höchststand seit Beginn der Pandemie. Von diesen 64 sind 26 solche, die nach ihrer Covid-Erkrankung eine Rehabilitation brauchen. Für die anderen 38 ist die Barmelweid keine Rehaklinik, sondern ein Akutspital: Diese Patientinnen sind noch positiv und entsprechend ansteckend, müssen also auf der separaten Covid-Station aufwendig isoliert und gepflegt werden.
Der zweite Grund für den Besucherstopp liegt in der Beliebtheit der Barmelweid als Ausflugsziel; nicht nur für Angehörige von Patienten, sondern auch für Regionaltouristen. Denn dank ihrer Höhenlage hat die Barmelweid oft schon Sonne, während das Aaretal noch im Nebel liegt. «An den Wochenenden haben wir jeweils sehr viele Besucherinnen und Besucher im Restaurant. Und nicht alle zeigen Verständnis für die Sicherheitsmassnahmen.» Mit dem Besucherstopp wolle man nun verhindern, dass in den Häusern der Barmelweid allzu viele Personengruppen mischen. Auch müssen insbesondere die Patientinnen und Patienten, die zur Herz- oder Lungenrehabilitation in der Klinik sind, geschützt werden.
Die Wanderwege durchs Areal sind weiterhin zugänglich.