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Fünf Niederlagen und ein Unentschieden: Die Freiämter wollen im siebten Duell der Kantonsrivalen in der Challenge League endlich den ersten Sieg. Anpfiff am Ostermontag ist um 16 Uhr.
Alain Schultz spielt für den FC Aarau. Er trägt die Nummer 10, erzielte in der Meisterschaft 2011/12 neun, in dieser Saison zwei Treffer. Schultz gefällt es im Brügglifeld. Seine bescheidene Art kommt beim Trainerstab, bei den Teamkollegen, den Funktionären und Fans gut an. Schultz ist ein guter Fussballer. Die hohen Erwartungen im Umfeld des Vereins konnte der zentrale Mittelfeldspieler allerdings nicht erfüllen. Immerhin: Als Spassvogel und Stimmenimitator ist Schultz bei den Aarauern die unumstrittene Nummer eins.
Eines aber schleckt keine Geiss weg: Schultz ist ein Wohler. Durch und durch. Er lebt seit Jahren im Freiamt. Trifft er sich mit Kollegen und Freunden, kommt ein Thema immer wieder auf den Tisch. Die Rückkehr zum FC Wohlen. Schultz schliesst eine solche zwar nicht aus, spricht aber Klartext und sagt: «Ich habe beim FC Aarau einen Vertrag bis 2014. Und den will ich erfüllen.» Auch in der Super League? «Auch in der Super League», fügt Schultz hinzu. «Ich fühle mich durchaus in der Lage, in der höchsten Spielklasse mitzuhalten. Ich hoffe, dass ich das in der nächsten Saison beweisen kann.»
Diesbezüglich gehen die Meinungen allerdings auseinander. Schultz feierte unlängst den 30. Geburtstag. Er gilt zwar nach wie vor als Spezialist der ruhenden Bälle, schlägt den einen oder andern genialen Pass und stellt sich voll und ganz in den Dienst der Mannschaft, aber die letzten drei Jahrzehnte gingen nicht spurlos an ihm vorbei. Einer Rückkehr zum FC Wohlen sollte spätestens 2014 nichts im Weg stehen. Die Führungscrew des FC Wohlen hat Schultz den Wechsel zum Erzrivalen Aarau vor der Saison 2011/12 längst verziehen. Wie sagte der neue Geschäftsführer Urs Bächer in einem Interview so schön: «Ich würde die Türe für Schultz gerne offen lassen.» Mal schauen, was die Zukunft bringen wird. Vielleicht macht die Routine von Schultz im Derby vom Ostermontag den Unterschied aus. Der Applaus ist ihm sicher. Von beiden Klubs.
Apropos Routine: Dass der FC Aarau während der Winterpause mit Jiri Koubsky und Sven Lüscher zwei erfahrene Spieler verpflichtet hat, war im Kampf um den Aufstieg ein Schritt nach vorne. Bezüglich Talentförderung geht der Schuss allerdings nach hinten los. Ausgerechnet die beiden Neulinge sind es nämlich, die den jungen Hoffnungsträgern Olivier Jäckle und Daniele Romano den Platz in der FCA-Startformation streitig machen. Jäckle hatte sich während der Vorrunde in der Innenverteidigung neben Abwehrchef Juan Pablo Garat einen Stammplatz erkämpft. Nun macht ihm Koubsky das Leben schwer. Flügelstürmer Romano hat momentan ebenfalls schlechte Karten. Gegen Davide Callà und Lüscher ist zurzeit kein Kraut gewachsen. Zudem plagte sich Romano während der vergangenen vier Wochen mit einer Adduktorenzerrung herum und kommt gegen Wohlen nur zu einem Teileinsatz. Wenn überhaupt.