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Wegen Corona wird das ganze Programm rund um den Maienzug ordentlich umgekrempelt. Wer deswegen eine fade Veranstaltung erwartet, der täuscht sich. Der Vorabend und der Maienzug werden anders als alles, was Aarau bisher gesehen hat.
Es ist Maienzugwoche ohne Maienzug. Könnte man zumindest meinen. Kanonenschüsse und Zapfenstreich am Vorabend – gestrichen. Umzug und Morgenfeier – finden nicht statt. Ebenso wenig Bankett, Foodstreet und Abendprogramm samt Lunapark.
Das tönt – bei allem Verständnis für die Situation – nach einem blutleeren Maienzug, einer faden Veranstaltung im heimischen Garten. Doch weit gefehlt. Wer sich bei den Restaurants, Clubs und Bars umhört, der merkt schnell: Dieser Vorabend und dieser Maienzug werden anders als alles, was Aarau jemals gesehen hat. Aber sie werden bestimmt nicht blutleer. Und das Beste: Die Wetterprognosen sind vielversprechend.
Von «Tuchlaube» (Bankett-Menu für 35 Franken, auch zum Mitnehmen) über «Jojo» (u.a. DJ und Pasta) zum «Schützen» (Bankett-Menu für daheim mit Wehrli Weinbau und Confiserie & Tea Room Brändli für 40 Franken), vom «Weinberg» (Vorabend-Konzert mit AZton für 30 Franken oder Bankett-Menu für 32 Franken) über «Les Amis» («La Nuite Magnifique» am Vorabend, mit Ticket) bis zum «Boiler Club» (Party ab Mitternacht nach dem Maienzug).
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Einsendeschluss ist der 2. Juli.
Vom «Theo» (Bankett-Menu, ausgebucht) bis zum «Loft» (Barbetrieb und Afterparty am Vorabend), dem «City Tower» (Grill-Buffet und Musik am Vorabend und am Maienzug für 30 Franken) und der «Schwanbar» (Kafi und Gipfeli am Maienzug-Morgen) oder dem «Schützenhaus» (Maienzug-Menu für 40 bzw. 32 Franken für Vegis), sie alle planen Spezial-Angebote. Manche ganz ruhig, manche in gewohnter Partymanier, alles im kleinen Rahmen, beschränkt durch obligatorische Reservationen und Ticketing-System.
Auch aus den Quartieren tönt es geschäftig; da ist von Quartier-Banketten die Rede, von ganzen Strassenzügen, die sich gemeinsam an mitgebrachte Tische sitzen und gemeinsam feiern wollen. Ganz zu schweigen vom Fussballmatch am Abend: Zum vermutlich allerersten Mal in der Vereinsgeschichte spielt der FC Aarau am Maienzug. Und das erst noch im Brügglifeld.
«Es wird ein wunderschöner Maienzug», prognostiziert Alessandro Crivaro, Präsident des Vereins Gastro Altstadt Aarau und Inhaber von «Krone», «Panini Café & Catering», «Signor Rossi» und «Max-Moriz». Er selbst wird unter anderem ein Bankett-Menu (Dreigänger für 40 Franken, ohne Getränke) anbieten, verteilt auf die vier Aussenflächen seiner Betriebe, alles corona-konform. Von den 150 Plätzen sind bereits 130 weg. «Ein Maienzug-Bankett unter den Giebeln statt den kümmerlichen Platanen der Schanz; schöner kann es ja eigentlich gar nicht sein», sagt Crivaro und lacht.
Dass sich die Aarauerinnen und Aarauer uneingeschränkt an die Bitte des Stadtrates halten und daheim im privaten Rahmen feiern, glaubt Crivaro nicht. «Selbst wer den nötigen Platz hat, im Garten zu feiern, der kommt doch irgendwann in die Stadt. Der Maienzug ist das Fest der Feste, der Anlass im Jahr, an dem man andere Leute treffen, sich zeigen will. Das lassen sich die Aarauerinnen und Aarauer bestimmt nicht nehmen.»
Historische Bilder vom Maienzug 1914 - 1936: