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Ein Kandidat, zwei Sitze? Ja, das ist möglich. Reto Fischer (parteilos) gelang dies bei der Wahl in den Einwohnerrat von Buchs. Für ihn ist klar: Den zweiten Sitz soll eine Frau mit Migrationshintergrund erhalten. Das Kunststück gelang übrigens auch schon Peach Weber.
Die dicke Überraschung ist nicht, dass der parteilose Reto Fischer, der auf einer eigenen Liste angetreten war, in den Buchser Einwohnerrat gewählt wurde. Sondern, dass er so viele Listenstimmen gemacht hat, dass Fischers Liste nun zwei Sitze zu gute hat. Und das bei nur einem Kandidaten. Das hat es seit 1977 nicht mehr gegeben – damals trat in Wohlen ein 25-jähriger Mann namens Peter „Peach“ Weber mit der Liste „Euse Maa“ an und holte zwei Sitze.
Wie damals Peach Weber darf Reto Fischer jetzt selber bestimmen, wer mit ihm in den Einwohnerrat einzieht. „Ich darf, respektive muss, jemanden suchen“, sagt Fischer am Sonntag nach Bekanntgabe der Wahl gegenüber der AZ. Dann braucht er noch die Unterschriften derjenigen, die einst seine Liste vor der Anmeldung unterschrieben haben. Würde er niemanden bringen, müsste nochmals ein Wahlgang anberaumt werden, und das hält auch Fischer für übertrieben.
Noch weiss er nicht, wen er wählt. „Aber ich möchte unbedingt eine Frau mit Migrationshintergrund, weil beide dieser Gruppen im Einwohnerrat untervertreten sind.“ Mit der mittlerweile wohl berühmtesten Buchserin, Funda Yilmaz, werde er das Gespräch suchen. Diese hatte bereits mehrmals angedeutet, dass sie allenfalls der SP beitreten wolle. Er habe aber noch eine andere Frau im Hinterkopf, sagt Fischer. Eine Mutter von drei Kindern, die in Buchs sehr engagiert sei – „eine Macherin“.