Das ehemalige Frauenheim gegenüber der Neuen Kantonsschule wird Mitte Juni zum «Gästehaus Aarau», die bisherigen Besitzer mussten das Heim schliessen. Nun baut die Familie Cavegn Leitner ihr Geschäft aus.
Die Familie Leitner-Cavegn hat das leer stehende Objekt an der Zelglistrasse 26 mietweise übernommen und bietet künftig rund 20 Zimmer für Kurz- und Langzeitgäste an. «Wir wollen auf der bisherigen Schiene weiterfahren», betont Angelica Cavegn, die bereits über Erfahrung und über ein Netzwerk beim Betrieb eines «Bed and Breakfast» an der Aarauer Dossenstrasse verfügt.
Das markante Haus an der Zelglistrasse, schräg gegenüber der Neuen Kantonsschule, diente seit 1913 als «Frauen-Asyl» und gehörte einem Trägerverein. Dieser sah sich aus finanziellen Gründen genötigt, die Liegenschaft 2009 an Zita und Theo Steinmann zu verkaufen.
Die neuen Besitzer gaben das Frauenaltersheim im vergangenen September auf, weil die stetig zunehmenden gesetzlichen Richtlinien nicht mehr eingehalten werden konnten. Für alle Bewohnerinnen konnten aber Anschlusslösungen gefunden werden.
Auf eine Ausschreibung hin meldeten sich gegen hundert Interessenten. Den Zuschlag als Mieter erhielten Daniel Leitner und Angelica Cavegn Leitner, die das neue «Gästehaus Aarau» als Familienbetrieb führen werden. Denn in verschiedenen Funktionen tätig sein werden auch Aline und Benita Leitner sowie Adrian und Franziska Cavegn.
Zur Verfügung stehen künftig rund 20 Einzel- und Doppelzimmer, und zwar für Eintagesgäste und für Dauermieter. «Wir streben einen guten Mix bei der Belegung an», erklärt Angelica Cavegn.
Das Angebot richtet sich sowohl an Velo-Touristen als auch an Kursteilnehmer, an Studenten oder an Arbeitnehmer in der Probezeit oder an Angehörige, die ihre Familien in Aarau besuchen. Cavegn geht davon aus, dass rund ein Drittel der 25 Betten durch Kurzzeitgäste, der grössere Teil aber durch Langzeitaufenthalter (bis maximal neun Monate) belegt sein wird.
Die Zimmer werden nach den Schweizer Kantonen benannt, da im lauschigen Garten bereits eine Fahne mit allen Standeswappen weht. Die Räume sind einfach und zweckmässig eingerichtet.
Der gemeinsamen Nutzung dienen verschiedene Sanitäreinrichtungen, ein Aufenthaltsraum, die Küche für Langzeitgäste und ein Teil der Kellerräume. Die Gäste können im Haus selber frühstücken, für Mittag- und Abendessen bietet laut Cavegn die Stadt mit ihren zahlreichen Restaurants «genügend Möglichkeiten».
Das Konzept lässt laut den neuen Mietern durchaus die Möglichkeit offen, Übergangslösungen anzubieten, zum Beispiel für eine Spielgruppe oder für eine Kindertagesstätte, bis definitive Standorte gefunden respektive bezogen werden können. «Zudem steht das Gästehaus Quartierbewohnern für Sitzungen oder Vorträge zur Verfügung.
Im Moment sind noch viele fleissige Hände am Werk, die dafür sorgen, dass der Betrieb am 15. Juni «langsam hochgefahren werden kann», wie Angelica Cavegn sagt. Nach den Sommerferien will die Mieterfamilie im August die Bevölkerung im Rahmen eines Tages der offenen Türen über das neue Gästehaus informieren.