Auenstein
Ausgetrockneter Personalmarkt macht dem Schwimmbad Auenstein-Rupperswil zu schaffen

Das Schwimmbad sollte eigentlich in einem guten Monat die Saison eröffnen. Bisher ist die wichtige Rolle der stellvertretenden Badmeisterin aber noch unbesetzt.

Florian Wicki
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Ende April geht die Badi-Saison los – bisher fehlt aber noch wichtiges Personal.

Ende April geht die Badi-Saison los – bisher fehlt aber noch wichtiges Personal.

Bild: Britta Gut
(7. Juli 2021)

Es war ein Ereignis, als der ehemalige Badmeister des Schwimmbads Rupperswil-Auenstein, Georges Hächler, vergangenen Herbst nach über 40 Dienstjahren in Pension ging. Seine bisherige Stellvertreterin, Christine Schuster, übernimmt auf die kommende Saison hin die Nachfolge als neue Badmeisterin.

Doch nun steht das Schwimmbad vor einem Problem, wie der zuständige Auensteiner Gemeinderat und Präsident der Schwimmbadkommission, Lionnel Lüscher, auf Anfrage erklärt: «Bisher haben wir trotz zweier Ausschreibungen keine Stellvertretung für Christine Schuster gefunden.» Es sei generell sehr schwierig, im ausgetrockneten Personalmarkt Personal zu finden, das über das gesamte nötige Know-how verfügt, so Lüscher: «Es geht ja nicht nur um die Aufsicht und darum, Menschen zu retten.» Hinzu kämen beispielsweise die Überwachung der Wasserqualität, der Unterhalt von technischen Apparaten sowie auch Mitarbeiterführung und einfache Gartenarbeiten.

Das eigene Personal weiterbilden

Die Zeit drängt inzwischen, desssen ist sich auch Lüscher bewusst, denn am 23. April beginnt im Schwimmbad Rupperswil-Auenstein bereits die nächste Saison. Das Bad ist mit der Eröffnung früher dran als viele andere, das durch die Fernwärme des nahegelegenen SBB-Kraftwerks geheizte Wasser ermöglicht das. Deshalb versuche die Schwimmbadkommission nun alle Register zu ziehen, um die Badmeisterin zu entlasten, so Lüscher: «Wir haben Schwimmlehrerinnen, die auch die Aufsicht übernehmen können, und alle Angestellten – bis hin zum Kassenpersonal – haben das Brevet für Rettungseinsätze.»

Und da gehe noch mehr: «Wir müssen schauen, dass wir unser gesamtes Personal so weit wie möglich ausbilden können, ihnen die Kurse zahlen und sie auch entsprechend motivieren, ajour zu bleiben. Vielleicht haben wir ja auch jemanden, der nicht nur wie bisher nur 20 oder 30 Prozent arbeiten möchte, sondern vielleicht froh um ein paar zusätzliche Stellenprozente wäre», hält Lüscher fest.

Nachbarschaftshilfe als letzte Rettung

Um jemanden komplett neu auszubilden, dazu reiche die Zeit bis zur Eröffnung nicht, so Lüscher: «Erst muss man drei Kurse machen, um das Pool-Brevet zu erhalten. Die anschliessende Ausbildung zum Badmeister geht dann noch ein bisschen länger.» So steht also beinahe schon fest, dass das Schwimmbad Rupperswil-Auenstein die nächste Badi-Saison ohne stellvertretenden Badmeister eröffnen wird.

Fest steht aber auch, dass das eigentlich nicht geht: «Unsere Badmeisterin Christine Schuster kann in der Badi-Saison nicht sieben Tage die Woche arbeiten, von 8 bis 20 Uhr. Und was ist, wenn sie mal krank ist?» Eine letzte Option sieht Lüscher nun in einer Art Nachbarschaftshilfe: «Unsere Saison beginnt ja früher als bei den umliegenden Schwimmbädern. Daher sind wir nun in Gesprächen, ob uns ein anderes Bad personell unter die Arme greifen kann, bis die eigene Saison dann losgeht.» Noch sei nichts vertraglich vereinbart, aber Lüscher ist zuversichtlich, dass eine Lösung gefunden wird: «Die anderen Bäder signalisierten bereits grosse Hilfsbereitschaft, was mich positiv überrascht hat.»