Startseite
Aargau
Aarau
Wieder eine öffentliche Aarebadi. Das wünscht sich nicht nur ein Bürgermotionär, sondern auch der Verein Pro Aarau. Doch es bleibt wohl beim Traum.
Der Stadtrat will keine Aarebadi. Genau genommen will er deren Machbarkeit nicht abklären lassen – aus finanziellen Gründen. Er erteilt der entsprechenden Bürgermotion von Stephan Müller deshalb eine Absage.
Der Alt-Einwohnerrat hatte schon vor sechs Jahren versucht, eine Aarebadi zu erreichen, jedoch erfolglos. Mit der neuen Bürgermotion wollte er bewirken, dass der Stadtrat prüfen lässt, «wo, wie und zu welchen Konditionen an der Aare eine öffentliche Aarebadi errichtet werden kann». Geprüft werden sollen sowohl ganz einfache als auch aufwendigere Varianten.
Eine Flussbadi wünscht sich auch der Verein Pro Aarau, der seine Juni-Ausgabe des Stadt-Blattes mit einem historischen Bild einer früheren Aarebadi aufmachte. Man möchte in dieser Sache «nochmals aktiv werden», schrieb Pro Aarau. Doch das dürfte vergebene Liebesmühe sein. Der Stadtrat beantragt dem Einwohnerrat, Müllers Bürgermotion zur Prüfung einer Aarebadi nicht zu überweisen.
Selbst in einer Minimal-Variante bräuchte man für eine solche Badi doch Garderoben, Duschen, WC-Anlagen, Liegewiesen – und Bauland, schreibt der Stadtrat. «Die Stadt betreibt ein schönes und grosszügiges Freibad im Schachen, welches in jüngster Zeit (2011/12) für über 8 Mio. Franken saniert wurde», heisst es in der Botschaft zuhanden des Einwohnerrats. Zudem beteilige sie sich an den Betriebskosten des Hallenbades Telli. An der Aare gebe es zudem bereits verschiedene Ein- und Ausstiegsmöglichkeiten, weshalb das Schwimmen im Aarekanal «bereits heute für die breite Öffentlichkeit möglich ist».
Eine Aarebadi bedinge deshalb «zusätzliche Mittel für den gleichen Zweck» und gehöre nach wie vor «in die Kategorie von wünschbaren Investitionen». Und solcherlei, so wiederholt man in Aarau bei jeder Gelegenheit, ist konsequent vom Notwendigen zu trennen. Und da der Stadtrat den Betrieb einer Aarebadi nicht finanzieren will, beantragt er beim Einwohnerrat auch, auf die Machbarkeitsuntersuchung zu verzichten. Eine solche binde personelle und finanzielle Ressourcen, die man «nur beanspruchen sollte, wenn auch Realisierungschancen für eine Aarebadi vorhanden sind».