Der Aarauer Stadtrat prüft drei Standorte für eine Flussbadi genauer – gebadet wird aber noch länger nicht.
Der Aarebadi-Traum vieler Aarauer nimmt Konturen an: Der Stadtrat hat beschlossen, anhand eines konkreten Projektvorschlags die Rahmenbedingungen und Baukosten an den Standorten «Bar Summertime» und «Schwanbar» genauer zu prüfen. Weiterentwickelt werden soll auch der Standort der «Alten Badeanstalt» zusammen mit der Eniwa. Das hat der Stadtrat gestern mitgeteilt.
Wie eine solche Aarebadi dereinst aussehen könnte, skizziert der zuständige Stadtrat Werner Schib auf Anfrage: «Geplant sind ein Ein- und Ausstieg, sanitäre Anlagen, Schliessfächer und allenfalls Holzpritschen als Liegeflächen.» Ein abgeschlossenes Bad, wie man es von der alten, längst verschwundenen Flussbadi kennt, sei nicht angedacht. Ebenso wenig die Anstellung von Badi-Personal. «Die Flussbadi soll frei zugänglich sein und die Nutzung auf eigenes Risiko erfolgen», sagt Schib.
Aus dem Rennen ist aufgrund der Machbarkeitsstudie ein Flusszugang am Standort der Schachenbadi. Nicht nur, weil es logistisch schwierig geworden wäre, via Freibad einen kostenlosen Zugang zur Flussbadi zu gewährleisten. «Der Alte Aarelauf ist eng und führt zeitweise relativ wenig Wasser», so Schib. Ausserdem wolle man den naturnahen Aarelauf so belassen, wie er sei. «Wir erachten es als reizvoller, vor der Kulisse der historischen Altstadt zu baden.»
Angestossen wurde das aktuelle Projekt einer Aarebadi 2017 von Stephan Müller mittels einer Bürgermotion. Damals konnte sich der Stadtrat für die Idee nicht erwärmen; unter anderem aus Spargründen empfahl er die Motion zur Ablehnung, wurde aber mittels Einwohnerratsbeschluss dazu verpflichtet, die nun vorliegende Machbarkeitsstudie zu erarbeiten. Wie zeitnah nun die Verwirklichung der Aarebadi liegt, ist laut Stadtrat Schib schwer zu sagen. «Ich rechne aber mit einer Eröffnung in drei bis fünf Jahren.»
Sollte sie denn kommen, wäre es bereits die dritte Aarauer Flussbadi. Ab 1868 badeten die Aarauer bei der heutigen Überbauung Aarepark direkt oberhalb der Kettenbrücke; ab 1931 weiter flussaufwärts, vor dem Eniwa-Kraftwerk. Die Einweihung des Freibades im Schachen 1955 und eine schlechte Wasserqualität läuteten das Ende der Aarebadi ein; an diese alten Zeiten erinnert heute noch die Bushaltestelle «Alte Badeanstalt».