Den privaten «Biergarten» gibt es schon, aktuell lässt die Stadt für 140000 Franken einen Spielplatz bauen. «Es ist der Abschluss einer jahrzehntelangen Entwicklung des Schlossplatzes», so Stadtpräsident Hanspeter Hilfiker.
Ein Schelm, wer an die bevorstehenden Wahlen denkt: Spielplätze sind aktuell in Aarau ein grosses Thema. Zuerst weihte vor zehn Tagen Stadträtin Suzanne Marclay in Rohr den Kleinkinder-Spielplatz Muniacher ein. Dann zeigte letzte Woche Stadträtin Franziska Graf, wie heute Schulhaus-Spielanlagen gemäss den Wünschen der Kinder konzipiert werden. Und am Dienstag präsentierten Stadtpräsident Hanspeter Hilfiker und Stadtrat Hanspeter Thür die neue Anlage im Park des Schlossplatzes.
Realisiert ist im Moment die 1. Etappe, die 2. folgt im Oktober. Die Anlage wird etwa 140000 Franken kosten. «Es ist der Abschluss einer jahrzehntelangen Entwicklung des Schlossplatzes», erklärte Hilfiker. Begonnen habe diese mit dem Neubau des «Winterthur»-Gebäudes im Jahr 1992. Dann folgten das Forum Schlossplatz, die Totalsanierung des KuK und 2014/15 der Bau des Stadtmuseums. Jetzt ist auch die Veränderung im angrenzenden Park angekommen: Einerseits in Form des von Kinounternehmer Rolf Portmann finanzierten und betriebenen «Biergarten», andererseits in Form des städtischen Spielplatzes.
In der Absicht, seinen Kinobetrieb langfristig zu sichern, hatte Portmann um die Bewilligung für ein zweites Standbein, den «Biergarten», nachgesucht. Der Stadtrat stand diesem Ansinnen wohlwollend gegenüber: «Wir möchten damit in Aarau die Kinopräsenz absichern», erklärte am Dienstag Stadtrat Thür.
Den «Biergarten» gibt es seit dem Frühling. Er gab den Anstoss, zusätzlich die 2016 eingeschlafene Planung eines Spielplatzes wieder zu beleben. Der Park war vor «Biergarten» und Spielplatz, so Thür, «eine etwas schwierige Zone»: «Man hatte sie nicht ganz im Griff.» Die dunklen Ecken zogen Leute an, die das grelle Licht scheuen. Und nachts wurden Partys gefeiert – mit Lärm und Littering. Das habe sich, wie Portmann betonte, gebessert – auch wenn noch zusätzliches Licht benötigt wird.
Tagsüber sorgt der Spielplatz künftig für noch mehr Leben. Thür betonte, die Kombination mit dem «Biergarten» sei aus städtebaulicher Sicht «eine gute Aufwertung des Areals». Ähnlich wie beim «Schützenhaus» im Scheibenschachen.
Der Spielplatz wird jetzt noch um ein Wasserspiel erweitert. Es soll zudem eine baulich bessere Lösung für die Toilettenanlage geben als den aktuellen blauen WC-Container. Und Portmann hat das Gesuch gestellt, den «Biergarten»-Betrieb vom 15. September (offizielles Ende) bis Ende Oktober verlängern zu dürfen – wegen des meteorologisch schlechten Sommers. Der Stadtrat hat noch nicht entschieden, signalisierte aber Wohlwollen.